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verankertePfahlwandtalseits2023_08_25
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FelsabtragMaterialwirdfrTragschichtverwendet20230926
BlocksteinmauerbergseitsdesWeges2023_09_06
BohrarbeitenfrdieSeilanker20231018
HolzereiArbeiteninFilisur2013
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Walderschliessung Jenisberg

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Gemeinde

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Bericht

Bergün Filisur GR

Die Gemeinde Bergün Filisur ist am 1. Januar 2018 als Fusionsgemeinde aus den ursprüng­lich zwei selb­stän­di­gen Gemeinden Bergün/Bravuogn und Filisur ent­stan­den. In Bergün Filisur wer­den die zwei Amtssprachen Deutsch und Rätoromanisch gespro­chen. Filisur wur­de bis Ende des 19. Jahrhunderts weit­ge­hend ger­ma­ni­siert. 1914 wur­de Deutsch zur Hauptsprache in Filisur und löste damit das Romanische ab. In Bergün spre­chen heu­te nur noch ca. 10 % räto­ro­ma­nisch, den «Bargunsegner» Dialekt. Der Rest ist deutschsprachig.

Zum Ort Bergün gehö­ren auch die bei­den Fraktionen Stugl/Stuls und Latsch sowie die bei­den Weiler Preda (mit­samt Maiensäss Naz) und Chants. Das Gebiet von Bergün umfasst nebst Seitentälern den gesam­ten Oberlauf der Albula und ist von Dreitausendern umge­ben. Bergün ist die ein­zi­ge grös­se­re Siedlung im obe­ren Albulatal und liegt an der schon frü­her viel began­ge­nen Passstrasse ins Oberengadin. «Purgünne», wie Bergün in Vergangenheit genannt wur­de, war schon in prä­hi­sto­ri­scher Zeit bewohnt. Das älte­ste Dokument stammt aus dem Jahre 1188 - die­se Jahreszahl ist im Chor der Kirche ein­ge­tra­gen. Die Siedlung hat den Charakter eines Strassendorfes und ist geprägt von einer gros­sen Anzahl statt­li­cher und sehr gut gepfleg­ter Engadinerhäuser. 

Filisur liegt inmit­ten der Berge und der Kurorte Davos, St. Moritz, Savognin und Lenzerheide und befin­det sich auf der rech­ten Talseite ober­halb der Albula. Zu Filisur gehört auch der Weiler Jenisberg (1’504 m.ü.M.) am lin­ken Abhang des Landwassertals, ein ehe­ma­li­ges klei­nes Walserdorf. Der Weiler Zinols, wel­cher tal­ab­wärts zwi­schen Filisur und Alvaneu auf der oro­gra­fi­schen lin­ken Talseite der Albula liegt gehört eben­falls zu Filisur.

Das Dorf mit sei­nen Häusern im Engadiner Baustil ist ein Strassendorf von natio­na­ler Bedeutung. Durch den Bau der Rhätischen Bahn zwi­schen 1898 und 1909 ins Engadin und nach Davos wur­de Filisur zu einem Verkehrsknotenpunkt. Nördlich des Dorfes über­quert die Albulabahn den berühm­ten Landwasserviadukt, der den gleich­na­mi­gen Bach über­spannt. Der 65 Meter hohe Viadukt mün­det mit einem Radius von 100 Metern direkt in einen Tunnel.

In Filisur gab es bereits erste Siedlungen in der Bronzezeit. Dies bele­gen bron­ze­zeit­li­che Fragmente, die gefun­den wur­den. Doch der Name Filisur selbst wird erst­mals im Jahre 1262 als «vil­la Fallisour» erwähnt.

Bevölkerung

1930727 Einwohner
1960696 Einwohner
1980759 Einwohner
1990940 Einwohner
20001’009 Einwohner
heu­te972 Einwohner

Altersstruktur

0 - 15 Jahre116 Personen12 %
16 - 65 Jahre649 Personen67 %
über 65 Jahre207 Personen21 %

Schulen

19 Kindergartenschülerin Bergünbis 8 km Entfernung
39 Primarschülerin Bergün und Filisurbis 8 km Entfernung
8 Real- und Sekundarschülerin Tiefencastel22 km Entfernung
4 Mittelschülerin Samedan64 km Entfernung

Gemeindefläche

Kulturland3’771 ha
Wald5’239 ha
Siedlungsfläche186 ha
unpro­duk­tiv9’826 ha
Total19’022 ha

Bergün liegt auf 1’367 m.ü.M. und Filisur auf 1’032 m.ü.M. Beide Dörfer befin­den sich in den Bergzonen III und IV und haben gros­se Sömmerungsgebiete.

Erwerbsstruktur

17haupt­be­ruf­li­che Landwirtschaftsbetriebe
16Forstwirtschaft
47Handwerk und Industrie
84Dienstleistungssektor
48Pendler aus der Gemeinde
21Pendler in die Gemeinde

Vereine

28 Vereine sor­gen für den Zusammenhalt im Dorf. Die Einwohner kön­nen sich in den ver­schie­den­sten Vereinen wie Musikgesellschaft, Theatergruppe, Frauenverein, Sportvereine, Stiftung Bahnmuseum und vie­le mehr aktiv beteiligen.

Tourismus

In Bergün Filisur, im Herzen von Graubünden, kann man das gan­ze Jahr abwechs­lungs­rei­che Urlaubstage ver­brin­gen. Die male­ri­schen und intak­ten Dorfbilder sowie die wun­der­schö­ne Berglandschaft erfreu­en Sportler und Ruhesuchende zugleich. Das UNESCO-Bahnland ist ein Paradies für Entdecker.

Im Winter sor­gen zwei Schlittelpisten sowie das Schneesportgebiet Darlux für Wintersportvergnügen. Schneeschuhwanderer füh­len sich hier eben­falls wohl, und Loipen, Winterwanderwege, Curling und ein Eisplatz run­den das Wintersport-Angebot ab.

Im Sommer locken Wander- und Themenwege wie der bekann­te Bahnerlebnisweg Preda - Bergün oder der belieb­te Heidiweg. Die spek­ta­ku­lä­re Albulabahn, das Herzstück der UNESCO-Linie RhB Albula / Bernina win­det sich durch Kehrtunnels, durch Galerien und turm­ho­he Viadukte. Auf einer Strecke von 8 km beglei­tet der Bahnerlebnisweg die ein­drück­li­che und inter­es­san­te Albulastrecke. Am (fast) mass­stab­ge­treu­en Modell im Ortsmuseum kön­nen Bahnbegeisterte bei Modelleisenbahnvorführungen einen Überblick über die auf den ersten Blick recht ver­wir­ren­de Linienführung der Albula-Bahnstrecke gewinnen.

In einem der 10 Hotels mit ins­ge­samt 400 Hotelbetten, 420 Ferienwohnungen und 315 Ferienhäuser kann über­nach­tet wer­den. Für Lager und grös­se­re Gruppen bie­ten sich zwei Unterkünfte an, und die 11 Restaurants sor­gen für das leib­li­che Wohl.

Die finanzielle Lage der Gemeinde 2022

Nettovermögen pro KopfFr.12’441.51
Steuereinnahmen pro Kopf inkl. SondersteuernFr.5’744.39
EinnahmenüberschussFr.2’209’785.38
AbschreibungenFr.481’848.05
FinanzausgleichsbeitragFr.495’678.35
beson­de­re Einnahmen (Wasserzinsen, EW, Kies usw.)Fr.1’500’007.99
Gemeindesteuerfuss115 %
Höchster Steuerfuss im Kanton130 %
Niedrigster Steuerfuss im Kanton30 %

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2019:

Gemeinde Bergün FilisurFr.470.--
Kanton GraubündenFr.1’102.--
SchweizFr.1’372.--

Zur Fusion auf den 1. Januar 2018 hat­te der Kanton mit einem Entschuldungsbeitrag von Fr. 8’000’000.--, einer Förderpauschale von Fr. 615’000.-- und einem zweck­ge­bun­de­nen Beitrag von Fr. 225’000.-- einen gros­sen mate­ri­el­len Beitrag gelei­stet. Gleichwohl zeich­ne­te sich ab, dass die finan­zi­el­le Lage auch der neu­en Fusionsgemeinde ange­spannt blei­ben wird. Der Regierungsrat hat­te bereits 2017 beschlos­sen, dass die seit dem 1. Januar 2016 wirk­sa­me finanz­auf­sichts­recht­li­che Interventionsstufe zwei durch das Amt für Gemeinden für die bei­den Ursprungsgemeinden auch für die Fusionsgemeinde bis auf wei­te­res auf­recht­erhal­ten bleibt. Mittlerweile hat der Regierungsrat am 4. Februar 2020 die Gemeinde Bergün Filisur rück­wir­kend per 1. Januar 2020 aus der beson­de­ren Finanzaufsicht ent­las­sen. Die guten Rechnungsabschlüsse der ver­gan­ge­nen Jahre und die ent­spann­te Finanzlage kön­nen jedoch nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass ein gros­ser Nachholbedarf an not­wen­di­gen Investitionen besteht.

Das sehr gute Jahresergebnis 2022 ist auf Sondervorkommnisse zurück­zu­füh­ren. Allein bei den Liegenschaftssteuern wur­den Fr. 9’714’000.-- mehr ein­ge­nom­men als bud­ge­tiert. Grund dafür ist die rück­wir­ken­de, drei­jäh­ri­ge Veranlagung der juri­sti­schen Personen durch die Kantonale Steuerbehörde. Die Gemeinde hat kei­nen Einfluss auf den zeit­li­chen Ablauf.

Zum Projekt

Ausgangslage

Die ganz­jäh­rig bewohn­te Siedlung Jenisberg und die umlie­gen­den Wälder sowie die Jenisberger Alp wer­den durch eine Fahrstrasse ab Bahnhof Wiesen erschlos­sen. Sowohl die Steinbogenbrücke über das Landwasser wie auch die Strasse bis Jenisberg sind anfangs des zwan­zig­sten Jahrhunderts erbaut wor­den. Seither sind mehr­mals, so unter ande­rem auch in den 1960er Jahren im Rahmen des Kraftwerkbaus, eini­ge Verbesserungen an der Strasse aus­ge­führt worden.

Zur Sicherstellung der Bewirtschaftung der 147 ha Wald, wovon 63 ha Schutzwald, und der Landwirtschaftsflächen von Jenisberg hat die dama­li­ge Gemeinde Filisur im Jahr 2000 ein Integralprojekt bestehend aus einem Teil Erschliessungen und einem Teil Schutzbauten aus­ge­ar­bei­tet. 2005 hat die Regierung die­ses Projekt mit einem Kostenvoranschlag von Fr. 1’760’000.-- geneh­migt. Bereits 2010 zeig­te sich aber, dass die aus­ge­führ­ten und noch geplan­ten Massnahmen nicht genü­gen, um die erfor­der­li­che Fahrsicherheit und die erwünsch­te Gebrauchstauglichkeit der Erschliessung zu gewähr­lei­sten. Dies ver­an­lass­te die dama­li­ge Gemeinde Filisur, ein Ergänzungsprojekt auszuarbeiten.

Mit dem Ergänzungsprojekt «Walderschliessung Jenisberg» wird die Zufahrt bis Jenisberg ver­bes­sert und siche­rer gemacht durch die Befestigung von Wendeplatten und durch punk­tu­el­le Verbesserungen von insta­bi­len Strassenböschungen. Weiter wird der bestehen­de Weg zum Müliwald zum Waldweg aus­ge­baut, auf wel­chem das aus der Schutzwaldpflege anfal­len­de Holz mit­tels Traktorenzug abge­führt wer­den kann. Und schliess­lich soll auch der Weg zur Alp Jenisberg durch punk­tu­el­le Verbesserungen zum Jeepweg (2.5 m Fahrbahnbreite) aus­ge­baut wer­den, damit die Bewirtschaftung des Schutzwaldes sicher­ge­stellt ist.

Massnahmen

Die Zufahrtsstrasse nach Jenisberg soll durch­ge­hend für den Holztransport mit Forsttaktor und Anhänger befahr­bar sein. Dazu sind neben ergän­zen­den Massnahmen Anpassungen der Kurvenradien erfor­der­lich. Schwerpunkt die­ses Ausbaus bil­det die Instandsetzung und leich­te Verbreiterung der Bogenbrücke über die Landwasser. Die Fahrbahn muss um 0.5 m auf 3.5 m ver­brei­tert wer­den, und sowohl die Tragfähigkeit als auch die Gebrauchstauglichkeit müs­sen von 13 auf 18 t erhöht wer­den. Bei der Brücke han­delt es sich um ein schüt­zens­wer­tes Bauwerk. Die Sanierungsmassnahmen wer­den unter Mitwirkung der Denkmalpflege ausgeführt.

Der Bannwald ober­halb von Jenisberg wird durch einen Basisweg für den Seilkraneinsatz erschlos­sen und am Jeepweg zur Jenisberger Alp wer­den die not­wen­dig­sten Erhaltungsmassnahmen aus­ge­führt sowie die gra­vie­ren­sten Engpässe beho­ben. Linienführung und Fahrbahnbreite blei­ben bestehen.

An der Gemeindeversammlung vom 13. Dezember 2017 war durch die dama­li­ge Gemeinde Filisur ein Verpflichtungskredit von Fr. 2’200’000.-- für das Gesamtprojekt geneh­migt wor­den. Mit der Unterzeichnung der Bauerklärung vom 29. Januar 2018 hat schliess­lich auch die fusio­nier­te Gemeinde Bergün Filisur bekräf­tigt, das vor­lie­gen­de Ergänzungsprojekt aus­zu­füh­ren. Nachdem sich nun eine Kostenüberschreitung gegen­über dem ursprüng­lich geneh­mig­ten Verpflichtungskredit abzeich­ne­te, hat die Gemeinde an ihrer Versammlung vom 24. August 2023 einen Nachtragskredit von Fr. 1’500’000.-- genehmigt.

Mit den Arbeiten wur­de im Sommer 2023 begon­nen, und mit dem Abschluss des Projektes rech­net man im Jahr 2025.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten sehen gemäss Aufstellung wie folgt aus:

ursprüng­li­che GesamtkostenFr.1’600’000.--
NachtragskreditFr.1’500’000.--
GesamtkostenFr.3’100’000.--

Die Finanzierung ist fol­gen­der­mas­sen vorgesehen:

Total KostenFr.3’100’000.--
./. Subventionsbeitrag Kanton 71 % von Fr. 3’100’000.--Fr.2’201’000.--
RestkostenFr.899’000.--

Die Wälder im Projektgebiet schüt­zen die Siedlung Jenisberg sowie deren Zufahrt vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen und Hochwasser. Daneben erfül­len die­se Wälder teil­wei­se auch eine wich­ti­ge Holzproduktionsfunktion. Für die Erfüllung die­ser Waldfunktionen ist eine ent­spre­chen­de und nach­hal­ti­ge Pflege und Bewirtschaftung der Wälder not­wen­dig. Dank der Umsetzung der im Ergänzungsprojekt defi­nier­ten Massnahmen wird die Zufahrt zum ganz­jäh­rig bewohn­ten Weiler Jenisberg, zu den land­wirt­schaft­li­chen Nutzflächen und zur Jenisberger Alp ver­bes­sert und für die Benutzer sicherer.

Aus den genann­ten Gründen kön­nen wir Ihnen eine Hilfeleistung sehr empfehlen.

Bis heu­te konn­ten wir für die­ses Projekt Spenden in der Höhe von Fr. 105’600.-- entgegennehmen.