SchulhausBumbach
Fassade
Garderobe
Gang_Altbau
Klassenzimmer
Kopierer
Kueche
Pausenhalle
Schulklasse
Schulzimmer_Altbau
Toilette
Vorplatz
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Neubau der Schulanlage in Bumbach

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Gemeinde

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Bericht

Schangnau BE

Schangnau ist die ober­ste Emmentalergemeinde, die das Entlebuch mit dem Berner Oberland ver­bin­det. Unten am Hohgant befin­det die Ortschaft Bumbach, der Ort Schangnau liegt wei­ter unten im Tal. Der klei­ne Dorfkern umfasst das eine Schulhaus, die Kirche, die Post, ein Restaurant, eini­ge Geschäfte sowie eini­ge Wohnhäuser. Die mei­sten Bauernhöfe lie­gen ver­streut zwi­schen dem Dorfteil Wald, der an die Nachbargemeinde Marbach LU angrenzt, sowie dem Kemmeribodenbad, das das Tal zur Rothornkette hin abgrenzt. Die Distanz zwi­schen den ein­zel­nen Dorfteilen beträgt bis zu 15 km. Die Emme ergiesst sich aus dem Quellgebiet beim Tannhorn durch die Schlucht Bocken in das Schangnau, schlän­gelt sich neben dem maje­stä­ti­schen Hohgantmassiv durch das gan­ze Tal und ver­lässt die­ses wie­der durch die Schlucht Räbloch.

Moränenreste und Findlinge sind noch heu­te Zeugnis davon, dass Schangnau, zu der Zeit als sich der gewal­ti­ge, im Mittelland lie­gen­de Aare-/Rhonegletscher bis in die Gegend des Wachthubels her­an­dräng­te, einen eige­nen Gletscher hat­te - den Emmegletscher. Er begann hin­ter dem Hohgant und reich­te bis auf die Terrasse von Siehen. Durch den Gletscher wur­de die in der Würmeiszeit gebil­de­te Schlucht, das Räbloch, mit Moränenschutt ver­stopft, und es ent­stand ein Bergsee. Mit der Zeit wur­de der Schutt weg­ge­schwemmt und der See lief aus. Sichtbare Zeichen des ehe­ma­li­gen Sees sind Sandbänke.

Aufgrund einer Studie über Völkerwanderungen konn­te fest­ge­stellt wer­den, dass noch heu­te in Schangnau Nachkommen der Kelten nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen. Die Kelten waren ein Stamm der Helvetier, wel­che im Jahre 50 vor Christus von den Römern geschla­gen wur­den und sich in die Bergtäler zurück­zo­gen. Keltische Namen sind Emme (kel­tisch Ambis: star­ke Strömung, Bergbach), Hohgant und Gant (Felstrümmer).

Politisch gehör­te Schangnau zusam­men mit Marbach LU und Trub BE den Freiherren von Wolhusen. Später kamen Herren von Berner Seite in den Besitz des Alpentales. Längere Zeit herrsch­te ein gros­ser Streit über die Zugehörigkeit von Schangnau, bei wel­chem sogar die eid­ge­nös­si­schen Tagsatzungen ein­be­zo­gen wur­den. Im Jahr 1470 wur­de die Grenze von den zwei gros­sen Schultheissen von Hinwil von Luzern und Adrian I. von Bubenberg von Bern gemein­sam began­gen und end­gül­tig berei­nigt (völ­li­ge Richtung vom 12. März 1470, Staatsarchiv des Kantons Bern). Schon 1397 hat­te Schangnau ein eige­nes Gericht (Gemeinde) und gehör­te dem Burkhardt von Sumiswald. Im Jahr 1389 erwarb Jost zum Walde (Berner Patrizier) das Gericht Tschangnau für 180 Gulden. Die Erben von Jost zum Walde ver­kauf­ten um das Jahr 1420 Schangnau für 150 Gulden an die Stadt Bern. Es blieb als ein­zi­ge Gemeinde bei Bern, gehör­te bis 1790 zur Landvogtei Trachselwald und ab 1803 zum Amt Signau.

Bis zum 19. Jahrhundert galt die Gemeinde als Hochburg des Küherwesens. 1878 wur­de die erste Strasse in Schangnau gebaut, die Schangnau mit Eggiwil ver­bin­det. Um 1900 kam die Schallenbergpassstrasse dazu, die über den Schallenberg führt.

Bevölkerung

19601’030 Einwohner
1980985 Einwohner
1990934 Einwohner
2000921 Einwohner
heu­te922 Einwohner

Altersstruktur

0 - 15 Jahre171 Personen19 %
16 - 65 Jahre588 Personen64 %
über 65 Jahre163 Personen17 %

Schulen

24 Kindergartenschülerin Schangnau
63 Primarschülerin Schangnau und Bumbach
38 Real- und Sekundarschülerin Schangnau

Gemeindefläche

Landwirtschaftliche Nutzfläche2’261 ha
Wald968 ha
Unproduktiv inkl. Siedlungsfläche419 ha
Total3’648 ha

Der Ort Schangnau liegt auf einer Höhe von 930 m.ü.M. Der höch­ste Punkt der Gemeinde bil­det der Hohgant auf 2’197 m.ü.M. Das Gemeindegebiet liegt in den Bergzonen II und III, und hat Sömmerungsgebiete.

Erwerbsstruktur

  • 60 Landwirtschaftsbetriebe Haupterwerb
  • 30 Landwirtschaftsbetriebe Nebenerwerb
  • 1 Forstwirtschaft
  • 50 Handwerk- und Industriebetriebe
  • 20 Betriebe im Dienstleisungssektor
  • 206 Pendler aus der Gemeinde
  • 87 Pendler in die Gemeinde

Vereine

Das Vereinsleben in Schangnau ist viel­sei­tig. So gibt es ver­schie­de­ne Vereine und Clubs im Bereich Gesang/Musik, Sport, Jugend, Tiere, Frauenverein usw. Insgesamt sind es 30 Vereine.

Tourismus

Die Region um Schnagnau eig­net sich bestens als Naherholungsgebiet. Die ein­ma­li­ge Naturlandschaft ohne Durchgangsverkehr lädt all jene ein, die Erholung suchen. Schwimmer, Fischer und Kanufahrer zieht es an die Emme. Biker fin­den zahl­rei­che Touren. Auf über 20 mar­kier­ten Wanderwegen ist eine rei­che Pflanzen- und Tierwelt zu beob­ach­ten oder man tritt auf reich geschmück­te Bauernhäuser und alte Handwerksbetriebe wie Wagner und Schindelmacher. Verschiedene «Brätlistellen», zum Teil mit gedeck­tem Sitzplatz, laden zum Verweilen ein. Im Winter gibt es die Möglichkeit, Ski- und Snowboard zu fah­ren. Ausserdem laden Langlaufloipen, Schneeschuhtrails und Winterwanderwege für die win­ter­li­che Aktivität ein.

In vier Hotels mit 81 Hotelbetten oder in einem der zwölf Ferienhäuser und -woh­nun­gen sowie in zwei Gruppenunterkünfte kann über­nach­tet wer­den. Fünf Restaurants sor­gen für das leib­li­che Wohl.

Die finanzielle Situation 2021

Nettovermögen pro KopfFr.318.42
Steuereinnahmen pro KopfFr.1’798.--
ErtragsüberschussFr.388’939.55
Ordentliche AbschreibungenFr.208’611.60
Zusätzliche AbschreibungenFr.10’584.50
FinanzausgleichsbeiträgeFr.1’209’065.--
KonzessionenFr.23’262.--
Steuerfuss2.10
höchst mög­li­cher Steuerfuss im Kanton2.20

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2017:

Gemeinde SchangnauFr.237.--
Kanton BernFr.789.--
SchweizFr.1’294.--

Schangnau ist sehr stark durch die Berglandwirtschaft geprägt. Die Gemeinde hat einen hohen Steuerfuss, aber nied­ri­ge Steuereinnahmen.

Zudem wird die Gemeinde immer wie­der von Unwetterschäden heim­ge­sucht. Bei Regenereignissen führt die Emme Hochwasser und bringt gros­se Mengen an Bäume und Schutt mit sich. Im Jahr 2014 ver­ur­sach­te ein Hochwasser Millionenschäden.

Am 4. Juli 2022 lies­sen star­ke Regenfälle die Emme wie­der anschwel­len. Das Hochwasser ver­ur­sach­te enor­me Schäden an den Infrastrukturen. Noch sind nicht alle Schäden auf­ge­nom­men. Aber es wird davon aus­ge­gan­gen, dass die Sofortmassnahmen und auch län­ger­fri­sti­ge Sanierungsprojekte die Gemeinde wie­der stark bela­sten werden.

Zum Projekt

Die Gemeinde Schangnau hat zwei Schulstandorte und zwar die Schule Dorf und die Schule Bumbach. Die Schülertransporte erfol­gen mit dem regu­lä­rem Postbetrieb und mit Sondertransporte. In Schangnau sind die Schülerzahlen sta­bil. Zurzeit besu­chen 125 Schülerinnen und Schüler den Unterricht vom Kindergarten bis zur 9. Klasse. Die Schule führt einen Kindergarten (Schulhaus Dorf), eine 1./2. Klasse, eine 3./4. Klasse (Schulhaus Bumbach), eine 5./6. Klasse sowie eine Real- und Sekundarschule (Schulhaus Dorf). Die Real- und Sekundarschülerinnen und -schü­lern wer­den gemischt unter­rich­tet. Die Schüler besu­chen indi­vi­du­ell nach ihren Stärken die ver­schie­de­nen Fächer auf Real- oder im Sekundar-Niveau.

Am Schulstandort Bumbach hat es zwei Gebäude: Bumbach West und Bumbach Ost. In der Gemeinde Schangnau sind vor gut elf Jahren die Diskussionen um die künf­ti­ge Schulraumplanung gestar­tet. Es wur­de ein Schulhausneubau geplant, da die bestehen­den Schulhäuser in Bumbach sanie­rungs­be­dürf­tig sind und ersetzt wer­den müs­sen. Im Winter kön­nen ein­zel­ne Schulräume mit den vor­han­de­nen Installationen kaum über zehn Grad beheizt wer­den. Nur mit­tels zusätz­li­chen Elektro-Heizkörpern kann für die nöti­ge Zimmertemperatur gesorgt werden.

Im Sommer 2018 hoff­ten die Schangnauerinnen und Schangnauer dann, sie könn­ten 2020 in Bumbach ein neu­es Schulhaus in Betrieb neh­men. Die Planung wur­de jedoch durch einen klei­nen Bach, den Holzgraben, gebremst. Aufgrund der nöti­gen Abstände zum Gewässer gab es Einschränkungen beim geplan­ten Neubau. Kurz vor der Ausscheidung der Gewässerräume war es dem­nach nicht sinn­voll, die Planung vor­an­zu­trei­ben. Dank der Annahme der Teilrevision der Ortsplanung konn­te die ins Stocken gera­te­ne Planung wei­ter­ge­hen. Zudem erlaubt das neue Baureglement die Schulhäuser zurück­zu­bau­en, was vor­her nicht mög­lich war.

Ursprünglich wur­den fünf Varianten geprüft. Es wur­de ent­schie­den, ein Neubau in Bumbach zu erstel­len und die zwei gegen 100-jährigen Schulgebäude abzubrechen.

Das neue Schulhaus wird 27.8 Meter lang, 16.6 Meter breit und 10.5 Meter hoch. Gemäss neu­em Baureglement wäre sogar eine Gesamthöhe von 15 Meter mög­lich. Es ist vor­ge­se­hen, das neue Gebäude aus Beton und Holz zu erstel­len. Im Erdgeschoss und bei den Zwischenböden wird Beton ver­wen­det mit der Begründung, dass dadurch die Erdbebensicherheit ein­ge­hal­ten wer­den kann und das Gebäude gegen Hochwasser geschützt ist. Auf ein Kellergeschoss wird auf­grund Erfahrungen mit den ver­gan­ge­nen Hochwasserereignissen ver­zich­tet. Durch das feh­len­de Kellergeschoss ist im Gegenzug ein Estrich vor­ge­se­hen, damit der Lehrerschaft und dem Hauswart genü­gend Abstellfläche für Reinigungsmaterial, Theater-Requisiten und der­glei­chen zur Verfügung ste­hen. Es ist ein Satteldach mit einer fla­che­ren Neigung vor­ge­se­hen, auf dem eine klei­ne Photovoltaikanlage für den Stromeigengebrauch von Turnhalle und Schulhaus instal­liert wird. Für die Dacheindeckung ist Blech vor­ge­se­hen, da die­ses gün­stig und lang­le­big ist.

Im neu­en Gebäude wer­den der Kindergarten und die 1./2. Klasse sowie die 3./4. Klasse geführt. Es wird eben­falls ein Zimmer für Handarbeiten, drei klei­ne­re Gruppenräume, eine Bibliothek, ein Lehrerzimmer, eine Küche sowie Nebenräume beinhal­ten. Im Schulbetrieb wer­den die Kindergartenschüler und die Primarschüler getrennt.

Ausserdem sind auf bei­den Stockwerken sani­tä­re Anlagen für Buben und Mädchen und für das Lehrpersonal vor­ge­se­hen. Ebenfalls wer­den auf bei­den Stockwerken behin­der­ten­ge­rech­te Toiletten erstellt sowie der vor­ge­schrie­be­ne Lift ein­ge­baut. Wärme wird von der bestehen­den Holzschnitzelheizung in der Turnhalle bezo­gen, und die Photovoltaikanlage lie­fert den benö­ti­gen Strom.

Am 30. November 2018 wur­de dem Kredit für das Vorprojekt und an der Gemeindeversammlung vom 4. Februar 2022 dem Kredit für den Neubau des Schulhauses zugestimmt.

In einer ersten Phase wird das Schulhaus West abge­bro­chen und der Neubau erstellt. Anfangs August 2022 wur­de der Neubau der Schulanlage in Angriff genom­men. In die­ser Phase wer­den die Schüler im Schulhaus Ost unter­rich­tet. Ab August 2023 wer­den die Kinder vom Kindergarten bis zur 4. Klasse im neu­en Schulhaus in die Schule gehen kön­nen. Danach wird das Schulhaus Ost abge­bro­chen. Die Fertigstellung sämt­li­cher geplan­ten Arbeiten ist auf Herbst 2024 vorgesehen.

Kosten und Finanzierung

Gemäss Kostenschätzung sehen die Kosten wie folgt aus:

BauarbeitenFr.2’773’610.--
Umgebungsarbeiten   Fr.250’000.--
Abbruch des alten SchulhausesFr.150’000.--
InneneinrichtungFr.70’000.--
BauleitungFr.75’390.--
Bewilligung und GebührenFr.100’000.--
UnvorhergesehenesFr.81’000.--
Vorprojekt und Planung Fr.140’000.--
GesamtkostenFr.3’640’000.--

Die Finanzierung ist fol­gen­der­mas­sen vorgesehen:

GesamtkostenFr.3’640’000.--
./. Förderbeitrag für Photovoltaikanlage*Fr.12’000.--
./. Spenden Dritter und Spendenbeiträge durch SchulanlässeFr.11’300.--
noch zu finan­zie­ren­der RestbetragFr.3’616’700.--

*Die Zusicherung liegt noch nicht vor.

Im Kanton Bern sind für Schulhaussanierungen und -neu­bau­ten lei­der kei­ne Subventionen erhält­lich. Demnach muss die Gemeinde Schangnau die hohen Restkosten selbst tra­gen und finanzieren.

In Schangnau wur­de bereits ein Spendenaufruf gestar­tet. Die in Schangnau stimm­be­rech­ti­ge Auslandschweizer wur­den ange­schrie­ben. Auch ver­sucht man, durch Schulanlässe Spendengelder zu mobilisieren.

Die Schule ist ein Ort, der für die gesun­de Entwicklung von Kindern sehr wich­tig ist – auf allen Ebenen. Die Schule ist auch ein Ort, der den Zusammenhalt der Kinder för­dert. Die Gemeinde hat den Neubau der Schule schon lan­ge ins Auge gefasst und alle Optionen geprüft. Nunmehr soll der Neubau für die jüng­sten Einwohnerinnen und Einwohner end­lich umge­setzt wer­den, und damit den Kindern ein guter und siche­rer Start in den Schul- und Ausbildungsalltag gewährt werden.

Das Hochwasserereignis vom Juli 2022 hat die Gemeinde Schangnau wie­der hart getrof­fen. Die Beseitigung der Schäden an den ver­schie­de­nen Infrastrukturen aber auch der Wiederaufbau wird den Betroffenen und den Behörden erneut viel abver­lan­gen und sie finan­zi­ell stark belasten.

Auch dar­um möch­ten wir Ihnen die Unterstützung die­ses wich­ti­gen Projektes für die Gemeinde Schangnau sehr ans Herz legen.

Bis heu­te durf­ten wir Spenden von Fr. 1’022’485.-- entgegennehmen.