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Hochwasserschutz in Estavannens

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Gemeinde

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Bericht

Bas-Intyamon FR

Die Gemeinde Bas-Intyamon ent­stand am 1. Januar 2004 durch den Zusammenschluss der drei ursprüng­lich selbst­stän­di­gen Gemeinden Enney, Estavannens und Villars-sous-Mont. Am 5. Juni 2003 votier­ten die Stimmberechtigten der Gemeinden Enney, Estavannens und Villars-sous-Mont mit einer Mehrheit von 90 Prozent für die Fusion ihrer Gemeinden.

Bas-Intyamon liegt rund 6 km süd­süd­öst­lich des Bezirkshauptortes Bulle im Tal der Saane, an der Hauptstrasse von Bulle nach Château-d’Oex. Am 23. Juli 1903 wur­de die Bahnlinie von Bulle nach Montbovon mit Bahnhöfen in Enney und Villars-sous-Mont sowie an der Abzweigung der Strasse nach Estavannens in Betrieb genom­men. Estavannens ist auch durch eine Buslinie, die von Bulle nach Grandvillard ver­kehrt, an das Netz des öffent­li­chen Verkehrs angebunden.

Den zen­tra­len Teil des Gebietes bil­det das sich in Süd-Nord-Richtung erstrecken­de Saanetal mit einer bis zu 1.5 km brei­ten, fla­chen Talniederung. Von Westen flies­sen der Saane die Bäche Ruisseau des Praz, Ruisseau d’Afflon und Ruisseau du Bry zu, wel­che den lin­ken Talhang in ver­schie­de­ne Vorberge des Moléson-Massivs untergliedern.

Östlich der Saane erstreckt sich der Gemeindeboden über die angren­zen­de Bergkette mit Dent du Chamois (1’830 m.ü.M.), Dent du Bourgo (1’909 m.ü.M.) und Les Merlas (1’908 m.ü.M.). Der Ruisseau de Motélon bil­det die Ostgrenze. Oberhalb von Porcheresse wird auf dem Kalkgipfel der Dent de Folliéran mit 2’340 m.ü.M. der höch­ste Punkt von Bas-Intyamon erreicht.

Das Gemeindegebiet von Bas-Intyamon gehör­te seit dem Mittelalter zur Grafschaft Greyerz. Nachdem der letz­te Graf von Greyerz 1554 in Konkurs ging, kam das Gebiet 1555 unter die Herrschaft von Freiburg und wur­de der Vogtei Greyerz zuge­ord­net. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehör­te Bas-Intyamon zunächst zur Präfektur und ab 1848 zum Bezirk Greyerz.

Bevölkerung

1930782 Einwohner
1960684 Einwohner
1980718 Einwohner
1990835 Einwohner
2000903 Einwohner
heu­te1’563 Einwohner

Altersstruktur

0 - 15 Jahre328 Personen21 %
16 - 65 Jahre1’011 Personen65 %
über 65 Jahre224 Personen14 %

Schulen

24 KindergartenschülerVillars-sous-Mont und Grandvillard3 km
188 PrimarschülerEstevannens und Grandvillard3 km
58 SekundarschülerLa Tour-de-Trême12 km

Die Berufs- und Mittelschüler besu­chen die Schulen in Bulle, Fribourg oder Lausanne.

Gemeindefläche

Wald1’322 ha
Kulturland und Weideland1’623 ha
Siedlungsfläche91 ha
unpro­duk­tiv290 ha
Total3’326 ha

Die Gemeinde Bas-Intyamon liegt in den Bergzonen I und II und hat aus­ge­dehn­te Sömmerungsgebiete. Estavannens liegt auf 777 m.ü.M., Enney auf 718 m.ü.M. und Villars-sous-Mont auf 758 m.ü.M.

Erwerbsstruktur

  • 11 haupt­be­ruf­li­che Landwirtschaftsbetriebe
  • 5 neben­be­ruf­li­che Landwirtschaftsbetriebe
  • 1 Forstwirtschaft
  • 17 Handwerks- und Industriebetriebe
  • 35 Dienstleistungsbetriebe
  • 390 Pendler aus der Gemeinde
  • 146 Pendler in die Gemeinde

Bas-Intyamon war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vor­wie­gend durch die Landwirtschaft gepräg­tes Dorf. Im 19. Jahrhundert spiel­te auch die Strohflechterei eine wich­ti­ge Rolle. Noch heu­te haben die Viehzucht und die Milchwirtschaft für die Herstellung von Greyerzer Käse eine wich­ti­ge Bedeutung. Die Gemeinde besitzt aus­ge­dehn­te Alpweiden zur Sömmerung des Viehbestandes. Weitere Arbeitsplätze sind im loka­len Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden.

In Bas-Intyamon haben sich seit den 80er Jahren klei­ne­re Betriebe der Nahrungsmittel- und Möbelindustrie, der Elektronik sowie mecha­ni­sche Werkstätten, Schreinereien und ein Betonwerk nie­der­ge­las­sen. In meh­re­ren Kiesgruben wird im Saanetal Material abgebaut.

In Villars-sous-Mont befin­det sich das Alters- und Pflegeheim für die Gemeinden der Haute-Gruyère. In den letz­ten Jahrzehnten hat sich Bas-Intyamon auch zu einer Wohngemeinde ent­wickelt. Rund 70 Prozent der Erwerbstätigen sind des­halb Wegpendler, die in den Regionen Bulle und Freiburg arbeiten.

Vereine

In den 10 Vereinen, davon zwei Chöre, zwei Musikvereine, zwei Jugendvereine, dem Schützen- und dem Fussballverein, fin­den die Einwohnerinnen und Einwohner Geselligkeit und Freizeitbeschäftigung.

Tourismus

Die Gemeinde liegt im 503 km2 gros­sen Regionale Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut. Der Naturpark erstreckt sich über zwei Kantone, Freiburg und Waadt und besteht aus 14 Gemeinden. Naturlandschaften oder von Menschenhand gepräg­te Kulturlandschaften for­men das abwechs­lungs­rei­che Voralpengebiet. Die Flüsse und Bäche haben tie­fe Täler gestal­tet, in denen sich gut erhal­te­ne Dörfer rei­hen (acht von ihnen figu­rie­ren im Inventar der schüt­zens­wer­ten Ortsbilder der Schweiz). Naive Holzmalereien (Poyas) der Alpaufzüge sind cha­rak­te­ri­stisch für die klei­nen Ortschaften des Intyamon-Tals. Sie sind noch an diver­sen Bauernhausfassaden über den Stalltüren zu entdecken.

Der Tourismus in Bas-Intyamon ist mit vier Restaurants, einem Campingplatz, zwei Gruppenunterkünfte und eini­gen weni­gen Ferienwohnungen aber eher bescheiden.

Die finanzielle Situation 2020

Nettoverschuldung pro KopfFr.2’995.94
Steuereinnahmen pro KopfFr.3’093.20
ErtragsüberschussFr.275’566.--
AbschreibungenFr.666’799.--
GemeindesteuerfussFr.83.2 %
höchst­mög­li­cher Steuerfuss im KantonFr.100 %
tief­ster Steuerfuss im Kanton30 %

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2016:

Bas-IntyamonFr.363.--
Kanton FreiburgFr.739.--
SchweizFr.1’249.--

Die Hauptgründe der Verschuldung der Gemeinde lie­gen in der Behebung der gros­sen Unwetterschäden, dem Unterhalt der gemein­de­ei­ge­nen 35 Alphütten, der Schulgebäude und der Strassen sowie in der Sicherstellung der Abwasser- und Wasserversorgung.

Projekt

Die Gemeinde Bas-Intaymon sieht sich immer wie­der durch Unwetterereignisse kon­fron­tiert. Im Jahr 2009 musst der Ruisseau du Bry west­lich des Dorfes Enney auf­ge­wei­tet und ein Geschieberückhaltebecken mit Entleerungsmöglichkeit ober­halb von La Chenau erstellt wer­den. Wir haben zusam­men mit unse­ren Gönnerinnen und Gönner die Gemeinde bei die­sem Vorhaben bereits unterstützt.

Der Ruisseau des Clioules wird durch das Wasser aus den Hängen ober­halb von Estavannens gespie­sen. Bei lang­an­hal­ten­dem Regen oder Starkgewittern fliesst Hang- und Oberflächenwasser in den Bach. Solche Regenereignisse las­sen den Bach innert kür­ze­ster Zeit anschwel­len. Durch das Dorf von Estavannens ist der Bach ein­ge­dolt. Die zu gerin­ge Kaliber und Strassendurchlässe, wie sie frü­her übli­cher­wei­se gebaut wur­den, füh­ren zu Überschwemmungen im Dorfkern.

Die Offenlegung des Baches ist in der Überbauten Dorfzone wegen Platzmangels nicht mehr mög­lich. Zusammen mit den kan­to­na­len Stellen wur­den die mög­li­chen Massnahmen und die Kosten für die­se erarbeitet.

Es wur­de ent­schie­den, mit­tels einer Wasserscheide mög­lichst viel Wasser aus dem Ruisseau des Clioules abzu­lei­ten, bevor es das Dorf erreicht. Dazu wird das Hangwassers ober­halb von Estavannens in den nörd­lich des Dorfes flies­sen­den Bach Riau de Ferrand gelei­tet. Dies bedingt die ent­spre­chen­den Anpassungen im Terrain. Gleichzeitig wer­den die Strassendurchlässe ver­grös­sert und die Rohre im über­bau­ten Gebiet ausgetauscht.

Das Projekt wur­de anläss­lich der Gemeindeversammlung vom 1. Dezember 2020 beschlossen.

Die ersten dring­li­chen Arbeiten konn­ten im Herbst 2021 umge­setzt wer­den. Die wei­te­ren Arbeiten wer­den im Jahr 2022 aus­ge­führt und im Jahre 2023 abgeschlossen

Kosten und Finanzierung

Gemäss Voranschlag sehen die Kosten wie folgt aus:

VorbereitungsarbeitenFr.40’000.--
Anpassungsarbeiten am TerrainFr.24’000.--
Ableitungen im TerrainFr.88’000.--
RückhaltebarriereFr.15’000.--
Rohre für BachumleitungFr.125’000.--
Bauchaufweitung im über­bau­ten GebietFr.60’000.--
Ersatz der Rohre im über­bau­ten GebietFr.48’000.--
Diverses und HonorareFr.166’000.--
Vergütungen für LandabtauschFr.67’000.--
MwSt. 7.7 % auf BauarbeitenFr.44’000.--
Total KostenFr.677’000.--

Die Finanzierung ist fol­gen­der­mas­sen vorgesehen:

Total KostenFr.677’000.--
./. Subvention Bund und KantonFr.418’675.--
RestkostenFr.258’325.--

Die Sanierungs- und Schutzmassnahmen sind unbe­strit­ten und drin­gend zur Verbesserung der Sicherheit für die Bevölkerung und zum Schutz der Infrastrukturen im Dorf. Da der Bach im Dorf nicht offen­ge­legt wer­den kann, sind die Massnahmen ober­halb des besie­del­ten Gebietes sehr wichtig.

Der Sommer 2021 hat uns ein­mal mehr gezeigt, was zuviel Wasser für die Infrastrukturen, die Dörfer und Felder mit sich bringt. Die Investitionen in die Hochwasserschutzmassnahmen sind zwin­gend notwendig.

Die Gemeinde Bas-Intyamon ist finanz­schwach und bei der Finanzierung die­ses Vorhabens auf Hilfe von Dritten angewiesen.

Eine Unterstützung die­ses Projektes kön­nen wir Ihnen dar­um bestens empfehlen.

Bis heu­te konn­ten wir für die­ses Projekt Spenden von Fr. 93’077.-- entgegennehmen.