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Hochwasserschutz Ruisseau du Fin sous Montoz

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Gemeinde

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Bericht

Sorvilier BE

Sorvilier liegt auf 681 m.ü.M., sie­ben km süd­west­lich des Bezirkshauptortes Moutier, in der Talniederung der Birs beid­seits des Flusses, im Becken des Juralängstals Vallée de Tavannes. Die Fläche des Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im öst­li­chen Teil des Vallée de Tavannes. Vom Talboden der Birs reicht das Gebiet nord­wärts über die Höhe von Golat (778 m.ü.M.) bis an den Südhang der nörd­lich anschlies­sen­den Jurakette des Mont Girod (bis 910 m.ü.M.). Nach Süden erstreckt sich Sorvilier über den Steilhang der Forêt de l’Envers bis zum brei­ten Kamm der Montoz-Kette, auf dem mit 1’300 m.ü.M. der höch­ste Punkt der Gemeinde erreicht wird. Zu Sorvilier gehö­ren meh­re­re Einzelhöfe, dar­un­ter auch die­je­ni­gen auf dem Montoz (Montagne de Sorvilier). Sorvilier gehört zu den klei­nen Gemeinden des Berner Juras.

Die Grossfusion mit den Nachbardörfern Court, Bévilard, Mallerey und Pontenet kam nicht zustan­de, es haben sich nur Pontenet, Bévilard und Mallerey zusammengeschlossen.

Die Gemeinde Sorvilier liegt an der rege befah­re­nen Hauptstrasse von Delémont nach Tavannes. Durch das Vallée de Tavannes führt auch die Autobahn A16, die das schwei­ze­ri­sche Nationalstrassennetz mit dem fran­zö­si­schen Autobahnnetz ver­bin­det. Am 16. Dezember 1876 wur­de die Eisenbahnstrecke von Court nach Tavannes mit einem Bahnhof in Sorvilier eingeweiht.

Die erste schrift­li­che Erwähnung des Dorfes unter dem Namen Soruruillier geht auf das Jahr 1148 zurück. Das Stift Moutier-Grandval, die Abtei Bellelay und das Fürstbistum Basel besas­sen Güter in Sorvilier. Das Dorf unter­stand seit dem 12. Jahrhundert der Propstei Moutier-Grandval. Von 1797 bis 1815 gehör­te Sorvilier zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, das 1800 mit dem Département Haut-Rhin ver­bun­den wur­de. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern zum Bezirk Moutier. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es meh­re­re gros­se Dorfbrände.

Am 17. September 2017 kam es in Sorvilier zu einer Abstimmung dar­über, ob die Gemeinde im Kanton Bern ver­blei­ben oder in den Kanton Jura wech­seln soll. Mit 121 (66,1 %) zu 62 Stimmen (33,9 %) spra­chen sich die Stimmberechtigten klar für den Verbleib im Kanton Bern aus.

Die bei­den Ortsteile wer­den durch eine 1773 erbau­te Steinbrücke über die Birs ver­bun­den. Im alten Dorfteil süd­lich der Birs sind eini­ge cha­rak­te­ri­sti­sche Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sowie meh­re­re Speicher erhal­ten. Das Schulhaus mit Glockentürmchen wur­de 1840 im Stil des Spätklassizismus errichtet.

Bevölkerung

1930453 Einwohner
1960386 Einwohner
1980299 Einwohner
1990269 Einwohner
2000293 Einwohner
heu­te289 Einwohner

Altersstruktur

0 - 15 Jahre50 Personen17 %
16 - 65 Jahre185 Personen64 %
über 65 Jahre54 Personen19 %

Schulen

8 Kindergartenschülerin Malleray und Bévilard4 resp. 2 km Entfernung
17 Primarschülerin Sorvilier und Court0 resp. 3 km Entfernung
5 Sekundarschülerin Malleray4 km Entfernung

Gemeindefläche

Landwirtschaftliche Nutzfläche215 ha
Wald209 ha
Siedlungsfläche15 ha
Unproduktiv246 ha
Total685 ha

Der Ort liegt auf 681 m.ü.M. und befin­det sich in den Bergzonen I, II und III.

Erwerbsstruktur

4Landwirtschaftsbetriebe im Haupterwerb
1Forstwirtschaft
9Handwerk und Industrie
3Dienstleistungssektor
50%Pendler aus der Gemeinde

Sorvilier ist ein noch land­wirt­schaft­lich gepräg­tes Dorf, wobei Milchwirtschaft und Viehzucht über­wie­gen; im Tal gibt es etwas Ackerbau. Die Uhrenindustrie ent­wickel­te sich in Sorvilier ab Mitte des 19. Jahrhundert rasant und pro­fi­tier­te von der Bahnverbindung Delsberg-Sonceboz-Biel. Es ent­stan­den eine Uhrenrohwerkfabrik, die um 1900 etwa 100 Arbeiter zähl­te, und meh­re­re in der Décolletage täti­ge Betriebe. Heute exi­stie­ren noch eini­ge loka­le Kleingewerbebetriebe. Viele Erwerbstätige arbei­ten daher aus­ser­halb der Gemeinde in den Industriegemeinden des Vallée de Tavannes.

Vereine

Vier Vereine bie­ten sich in der Gemeinde für den sozia­len, kul­tu­rel­len und sport­li­chen Austausch an.

Tourismus

Egal, ob man einen gemüt­li­chen Spaziergang auf ein­fa­chen Wegen oder eine anspruchs­vol­le­re Wanderung unter­neh­men möch­te, in Sorvilier wird man garan­tiert fün­dig. In Sorvilier selbst gibt es ein Restaurant sowie vier Ferienwohnungen.

Die finanzielle Situation der Gemeinde

Nettovermögen pro Kopf 2021Fr.4’440.57
Steuereinnahmen pro Kopf 2021Fr.1’712.81
Ausgabenüberschuss 2021Fr.18’641.42
Abschreibungen 2021Fr.6’804.95
Finanzausgleichsbeiträge 2021Fr.200’754.--
Besondere Einnahmen 2021Fr.12’564.--
Steuerfuss1.80
Höchster Steuerfuss im Kanton2.20

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2019:

Gemeinde SorvilierFr.409.--
Kanton BernFr.821.--
SchweizFr.1’372.--

Projekt

Wie in vie­len Dörfern ist auch der Dorfbach «Ruisseau du Fin sous Montoz», oder umgangs­sprach­lich Vivier genannt, in Sorvilier bereits seit 1899 ein­ge­dolt. Dies führt bei Starkniederschlägen immer wie­der zu Hochwasser. Am 23. Juni 2021 führ­te dies zu einem 100-jähriges Hochwasser, der Einlaufrechen des Baches wur­de ver­stopft und blockiert. Dabei wur­den Strassen und 27 Gebäude über­schwemmt. Aufgrund die­ses gros­sen Schadensereignisses muss­te die bestehen­de Situation ana­ly­siert und ein Hochwasserschutzprojekt erar­bei­tet werden.

Das Bachbett sowie die lin­ke Seite des Viviers wur­de durch den Abfluss des «Chemin de Montoz» beim Ort «Le Vélez» ero­diert. Nach der Verstopfung des Eingangs zur unter­ir­di­schen Ableitung hat der Bach teil­wei­se auch den Boden des Grundstückes Parzelle Nr. 259 weggeschwemmt.

Das Ereignis vom 23. Juni 2021 zeig­te sehr deut­lich die Gefahr einer Verstopfung des Einlaufrechens beim «Ruisseau du Fin sous Montoz» und die dar­aus resul­tie­ren­de Überläufe, die im Dorf vie­le Schäden anrich­ten. Angesichts der Regenintensität an die­sem Tag kann man davon aus­ge­hen, dass sich ein sol­ches Ereignis rund alle 30 Jahren wie­der­ho­len kann.

Nach dem Hochwasser vom 23. Juni 2021 hat die Gemeinde unver­züg­lich die Wassersammler des «Chemin de Montoz» repa­riert und aus­ge­baut. Auf die­se Weise kön­nen die Sedimente und der Schlamm, die vom lin­ken Hang des Baches kom­men, redu­ziert wer­den. Die Gemeinde liess aus­ser­dem meh­re­re Holzschwellen errich­ten, um das Bachbett zu sta­bi­li­sie­ren. Die Lebensdauer die­ser Bauwerke beträgt ca. 15 bis 20 Jahre. Die neu­en Blockschwellen ver­rin­gern den Sedimenttransport.

Um die wei­te­re Erosion des Bachufers zu ver­hin­dern, wur­den Weiden gepflanzt, und im Grund des Wasserlaufs befin­det sich Kalktuff, der ihn stel­len­wei­se ver­stärkt. Der Bacheinschnitt in die­sem Bereich zeigt jedoch, dass das Bachbett nicht auf Felsen liegt und nicht genü­gend gro­be Felsbrocken auf­weist, um eine Auskolkung, das heisst die Bildung von Vertiefungen im Flussbett, zu verhindern.

Die Gemeinde muss die Grenzwerte nach jedem grös­se­ren Hochwasser und min­de­stens ein­mal im Jahr kon­trol­lie­ren. Bei star­ker Vertiefung durch das flies­sen­de Wasser muss ein Dämpfungsbecken instal­liert werden.

Da eine ober­ir­di­sche Bachführung im Dorf nicht mehr mög­lich ist, müs­sen für den zukünf­tig wirk­sa­men Hochwasserschutz fol­gen­de Massnahmen umge­setzt werden:

  • Bau eines Schuttrückhalterechen mit 1.6 Meter hohen Stahlprofilen auf einer Gesamtlänge von 7.3 Metern
  • Erstellung eines Rückhaltebeckens ober­halb des Dorfes mit 50 m³
  • Anpassungen des Einlaufes an die bestehen­de Dorfleitung
  • Stabilisierung des Bachbettes und der Ufer
  • Absenkung des Bachbettes um genü­gend Platz für das Geschiebe zu haben
  • Fixierung der Hangböschungen mit ent­spre­chen­den Massnahmen

Der Kredit und das Projekt wur­den am 7. Dezember 2021 beschlos­sen und genehmigt.

Die Arbeiten sol­len im Herbst 2023 aus­ge­führt werden.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten set­zen sich gemäss Zusammenstellung wie folgt zusammen:

Hoch- und TiefbauarbeitenFr.169’309.75
Kosten IngenieurFr.26’200.--
Diverses und UnvorhergesehenesFr.19’551.--
MwSt.Fr.16’559.70
GesamtkostenFr.231’620.45

Die Finanzierung ist fol­gen­der­mas­sen vorgesehen:

GesamtkostenFr.231’620.45
./. Subvention Bund 35 %Fr.81’067.--
./. Subvention Kanton 25 %Fr.57’905.--
Noch zu Finanzierende RestkostenFr.92’648.45

Immer wie­der zeigt sich wie ein klei­ner harm­lo­ser Bach vor allem nach Starkregen plötz­lich enorm anschwel­len und gros­sen Schaden an Häusern, Strassen und Landschaft ver­ur­sa­chen kann. Die Investitionen in die Hochwasserschutzmassnahmen sind zwin­gend notwendig.

Die Gemeinde Sorvilier wur­de vom Hochwasser im Jahr 2021 stark betrof­fen. Die Aufräum- und Sofortmassnahmen haben hohe Kosten ver­ur­sacht. Nun ist sie dar­an, das Risiko für zukünf­ti­ge Hochwasser zu mini­mie­ren. Ein ange­mes­se­ner Hochwasserschutz bleibt eine Grundvoraussetzung für den Schutz der Menschen, Häuser, Felder und der Infrastrukturen.

Eine finan­zi­el­le Unterstützung an die­ses Hochwasserschutzprojekt kön­nen wir Ihnen sehr empfehlen.

Bis heu­te konn­ten wir Spenden in der Höhe von Fr. 60’700.-- in Empfang nehmen.