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Gesamtmelioration Luzein

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Gemeinde

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Bericht

Luzein GR

Die bei­den Prättigauer Gemeinden Luzein und St. Antönien stimm­ten am 8. Mai 2015 über den Fusionsvertrag ab und fusio­nier­ten per 1. Januar 2016. Der kan­to­na­le Förderbeitrag an den Zusammenschluss der Gemeinden Luzein und St. Antönien belief sich auf 1.75 Millionen Franken.

Die Gemeinde Luzein bestand aus der gleich­na­mi­gen Fraktion, den drei Ortschaften Pany, Buchen und Putz sowie wei­te­ren Weilern und Hofsiedlungen. Ebenso gehört das Industrie- und Gewerbegebiet Dalvazza, ledig­lich durch den Schanielabach von der Nachbargemeinde Küblis getrennt, zum Gemeindegebiet.

Die Gemeinde St. Antönien war aus den ehe­mals drei eigen­stän­di­gen poli­ti­schen Gemeinden St. Antönien-Ascharina, St. Antönien-Castels und St. Antönien-Rüti ent­stan­den. Bis sich die Talschaft jedoch eini­gen konn­te, ging eine wech­sel­vol­le Geschichte vor­aus. Nach dem Lawinenwinter 1935 mit meh­re­ren Toten und der Zerstörung eini­ger Gebäude wur­den die tech­ni­schen Möglichkeiten zum Schutz vor Lawinen inten­siv aus­ge­lo­tet. Die Anrisszonen für Lawinen im Gebiet des Chüenihorns stell­ten für die Bevölkerung immer wie­der eine gros­se Gefahr dar. Seit 1953 wird am Lawinenverbauungs- und Aufforstungsprojekt Chüenihorn gearbeitet.

In Luzein fal­len sechs gros­se, weiss­ge­tünch­te Herrenhäuser auf. Sie gehen alle auf die Familie Sprecher von Bernegg zurück, von der ein Zweig seit Mitte des 16. Jahrhunderts hier ansäs­sig ist. Am Südfuss des mar­kan­ten Burghügels steht die Kirche. Der Turm stammt von einem älte­ren Gotteshaus, das 1222 erst­mals erwähnt ist. Es unter­stand dem Kloster Churwalden. Für den Herrn auf Castels stand hier ein «Vogtstuhl» bereit. Einst war die­ser Kirchenraum mit Bildern reich beschmückt. Davon sind ein wert­vol­les Ritterbild, den Kampf des hei­li­gen Georg mit dem Drachen dar­stel­lend, und vier Evangelisten im Chorgewölbe erhal­ten. Die Kirchenorgel tut den Dienst schon seit mehr als 200 Jahren. Sie war ein Geschenk des bekann­ten Pfarrers und Politikers Luzius.

Ob das Gebiet der Gemeinde Luzein in vor- oder früh­ge­schicht­li­cher Zeit schon bewohnt war, ist bis heu­te unge­klärt geblie­ben. Entsprechende Funde oder urkund­li­che Überlieferungen feh­len. Der Hauptort Luzein wird erst­mals Mitte des 12. Jahrhunderts als «Lucen» in einem Verzeichnis des Domkapitels Chur, das hier gros­sen Grundbesitz hat­te, erwähnt. Die älte­sten Bauwerke auf Gemeindegebiet gehö­ren unge­fähr die­ser Zeitepoche an. Es sind dies das Schloss Castels bei Putz, die Burg Stadion auf dem Luzeiner Kirchenhügel und der Turm der Kirche zu Luzein. Von der Burg Stadion sind heu­te kei­ne über­ir­di­schen Teile mehr sicht­bar. In die­ser Ruine wur­den ver­schie­de­ne Male römi­sche Kupfermünzen mit dem Bild Kaiser Constantin I. (240 – 306) gefun­den. Es sind die älte­sten datier­ba­ren Funde auf Gemeindegebiet.

Es darf also mit Sicherheit ange­nom­men wer­den, dass zumin­dest Teile des Gemeindegebietes um die Jahrtausendwende besie­delt waren. Die Siedler gehör­ten der rhä­ti­schen Urbevölkerung an und spra­chen das vom Lateinischen der Römer, die die Rhätier zu Beginn unse­rer Zeitrechnung unter­war­fen, abge­lei­te­te Romanisch. Die heu­ti­gen Ortsnamen und die vie­len Flurbezeichnungen sind denn auch gröss­ten­teils romanisch.

Die Luzeiner Familiennamen roma­ni­scher Herkunft mögen im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein. Im 13. bis 15. Jahrhundert setz­te dann eine star­ke Einwanderung ein, vor allem aus der nahen Walser Kolonie St. Antönien. Bald ent­stand in den ohne­hin kar­gen Hochtälern eine Überbevölkerung. Nach gros­sen Pestzügen setz­te daher eine Abwanderung der Walser in tie­fer gele­ge­ne, von Romanen besie­del­te Gebiete ein. Die bedeu­tend­ste die­ser zuge­wan­der­ten Walser Familien war die Familie Sprecher von Bernegg, die sich 1590 von Davos kom­mend durch Einheirat in Luzein ansiedelte.

Mit der zuneh­men­den Einwanderung der Walser setz­te auch eine sprach­li­che Germanisierung ein. Zusammen mit ande­ren Einflüssen führ­te dies schliess­lich um die Mitte des 16. Jahrhunderts zur voll­stän­di­gen Verdrängung des Romanischen. Geblieben sind, wie bereits erwähnt, die vie­len roma­ni­schen Flurnamen, die nicht ver­deutscht wurden.

Das weit zer­streu­te Siedlungsgebiet prägt den Ortsteil Luzein. Im Westen bil­det das Buchner Tobel und der Seebach die Grenze zur Gemeinde Schiers, mit der läng­sten gemein­sa­men Grenze vom tief­sten Punkt im Fuchsenwinkel 680 m.ü.M. bis zur Sulzfluh. Im Osten bil­det das Gebirge von der Sulzfluh bis zum höch­sten Berg der Madrisa auf 2’826 m.ü.M. die Grenze zu Österreich.

Pany liegt auf einer Sonnenterrasse mit schö­ner Aussicht auf die umlie­gen­de Bergwelt. Im Ferien- und Freizeitziel steht den Gästen ober­halb des Dorfes in präch­tig­ster Lage ein alpi­nes Freiluftbad zur Verfügung. Im Winter laden ein Skilift mit Skischule, prä­pa­rier­te Winterwanderwege sowie eine Langlaufloipe zum Verweilen in der Natur ein. Nahe bei der Talstation des Lifts liegt ein mäch­ti­ger Findling mit einer Eisenstange, auf wel­cher ein Hahn sitzt wie auf einem Kirchturm: der «Güggelstein». Der Hahn stammt tat­säch­lich vom Kirchturm; er stürz­te in den Flammen des Dorfbrandes her­un­ter, der Pany am 12. Mai 1907 heim­such­te. Diese Kirche stamm­te aus dem Jahr 1705. Sie wur­de bald nach der Brandkatastrophe etwas grös­ser wie­der auf­ge­baut, wobei es der bekann­te Architekt Nikolaus Hartmann ver­stand, ihr ein hei­me­li­ges Aussehen zu geben.

In Putz steht ein gros­ses, altes Strickhaus, das offen­bar in drei Etappen erstellt wor­den ist, wei­ter hin­ten die «Wirtschaft Castels» aus dem Jahr 1733, ein Holzhaus mit ver­blen­de­ter Fassade, Butzenscheiben-Fenstern und echt anti­ker Gaststube. In Unterputz ste­hen meh­re­re sel­te­ne Strickhäuser aus alten Zeiten. Eines trägt die Jahrzahl 1635. In der Feudalzeit bil­de­ten die vier Fraktionen Buchen, Luzein, Pany und Putz mit der rech­ten Talseite von St. Antönien, Jenaz, Fideris und Furna, die Herrschaft Castels. Zentrum und Sitz war die gleich­na­mi­ge Burg bei Putz, von dem heu­te noch die impo­san­te Ruine zu sehen ist. Die Burg spiel­te nicht nur lokal, son­dern auch in der Tal- und Bündnergeschichte eine bedeu­ten­de Rolle. Die Entstehung der Anlage liegt im Dunkeln. Erwin Pöschel, der bekann­te Bündner Kunsthistoriker, ver­legt den Turm ins frü­he 12. Jahrhundert.

Buchen liegt an einem son­ni­gen, aus­sichts­rei­chen Hang. Die Bauern alpen ihre Kühe zusam­men mit den Putzern in der Alp Casanna auf Klosterser Gebiet und das Jungvieh in der Grossalp im Dischmatal hin­ter Davos.

St. Antönien liegt in einem nörd­li­chen Seitental des Prättigaus, das vom Schanielabach ent­wäs­sert wird. Die Streusiedlung besteht aus einer Vielzahl von Einzelhöfen. Nur im Dorfzentrum, dem Platz, ver­dich­ten sich die Gebäude.

Bevölkerung

1930948 Einwohner
19601’013 Einwohner
19801’386 Einwohner
19901’375 Einwohner
20001’110 Einwohner
heu­te1’609 Einwohner

Altersstruktur

0 - 15 Jahre231 Personen14 %
16 - 65 Jahre993 Personen62 %
über 65 Jahre385 Personen24 %

Schulen

28 Kindergartenschülerin Pany und St. Antönien
84 Primarschülerin Pany und St. Antönien
43 Real- und Sekundarschülerin Küblis
4 Mittelschülerin Schiers

Gemeindefläche

Kulturland/Weiden3’947 ha
Wald2’090 ha
Siedlungsfläche161 ha
unpro­duk­tiv2’187 ha
Total8’385 ha

Das Gemeindegebiet liegt zwi­schen 680 und 2’826 m.ü.M. in den Bergzonen III und IV sowie im Sömmerungsgebiet.

Erwerbsstruktur

  • 78 Landwirtschaftsbetriebe im Haupterwerb
  • 25 Landwirtschaftsbetriebe im Nebenerwerb

25 % der Erwerbstätigen sind im Bereich Handwerk und Industrie und 44 % im Dienstleistungssektor tätig.

Vereine

In 18 Vereinen, wie dem Turnverein, dem Frauenverein, dem Förderverein Burg Castels, der Kulturgruppe, der Musikgesellschaft, dem Pistolenclub, dem Skiclub und ande­ren kön­nen die Einwohnerinnen und Einwohner die Freizeit verbringen.

Tourismus

Zwei Hotels mit 70 Hotelbetten, rund 600 Ferienwohnungen, vier Gruppenunterkünfte und 13 Restaurants ste­hen den Gästen zur Verfügung. Die Region bie­tet neben Skiliften und Langlaufloipen auch Wanderwege und Klettersteige.

Diese Destination ist für Familien und Ruhesuchende, für son­nen­hung­ri­ge und sport­li­che Gäste mit Panoramablick hoch über dem Nebelmeer und Alltag ide­al. Klein, fami­li­är und doch vielseitig.

Die finanzielle Situation der Gemeinde 2020

Nettoverschuldung pro KopfFr.8’028.86
Steuereinnahmen pro KopfFr.2’491.88
beson­de­re EinnahmenFr.216’229.05
AbschreibungenFr.433’759.45
ErtragsüberschussFr.1’070’498.38
FinanzausgleichsbeiträgeFr.1’775’216.85
Steuerfuss90 %
höch­ster Steuerfuss im Kanton130 %

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2017:

Gemeinde LuzeinFr.453.--
Kanton TessinFr.976.--
SchweizFr.1’294.--

Meliorationskommission Luzein

Die Gemeindeversammlung von Luzein beschloss am 7. April 2005 die Gesamtmelioration und die Vermessung des neu­en Bestandes im kom­bi­nier­ten Verfahren durch­zu­füh­ren. Klassisch wer­den Meliorationen von den betrof­fe­nen Grundeigentümern beschlos­sen und durch­ge­führt. Alternativ kann eine Melioration, wie im vor­lie­gen­den Fall, aber auch von einer Gemeinde ange­ord­net und von einer von der Gemeindeversammlung beauf­trag­ten Kommission durch­ge­führt werden.

Trägerin die­ser Melioration ist die Gemeinde Luzein, die Organisation und die Durchführung wur­de der Meliorationskommission Luzein über­tra­gen. Diese Kommission besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten, dem Aktuar, zwei Beisitzern und dem Kassier.

Zum Projekt

Im Ortsteil Luzein sind 33 Haupterwerbs- und 34 Nebenerwerbsbetriebe vor­han­den. Die Betriebsnachfolge ist bei rund 80 % der Vollerwerbsbetriebe gere­gelt. Allerdings kann ein gewis­ser Nachholbedarf bei Erneuerungen von Ökonomiebauten fest­ge­stellt wer­den, was im Rahmen der Melioration zu lösen ver­sucht wird.

Die Landwirte in Luzein betrei­ben mehr­heit­lich Mast und Aufzucht und/oder Milchwirtschaft. 92 % des Landwirtschaftslandes wird durch die Landwirtschaftsbetriebe im Beizugsgebiet bewirt­schaf­tet. Die rest­li­chen 8 % der land­wirt­schaft­li­chen Nutzflächen bewirt­schaf­ten ver­schie­de­ne Betriebe aus den umlie­gen­den Dörfern wie St. Antönien, Schiers, Küblis, Saas, Jenaz aber auch aus Davos.

Die Heimwiesen von Luzein sind frucht­bar, teil­wei­se jedoch von eher stei­ler Lage. Die Parzellierung ist mehr­heit­lich sehr gross­zü­gig, die Parzellen haben zum Teil ungün­sti­ge Formen. Eine stär­ke­re Zerstückelung tritt ver­mehrt in den Maiensässgebieten auf.

Zentrales Anliegen der Gesamtmelioration ist die Anpassung der bestehen­den Strukturen mit dem Ziel, opti­ma­le Voraussetzungen für eine gesun­de, wettbewerbs- und ent­wick­lungs­fä­hi­ge, best­mög­lichst posi­tio­nier­te Landwirtschaft in der Gemeinde Luzein zu schaf­fen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Modernisierung des Wegnetzes zur effi­zi­en­te­ren Bewirtschaftung der land­wirt­schaft­li­chen Nutzungsflächen. Die Güterzusammenlegung soll nur dort, wo sie ech­tes Verbesserungspotential bie­tet, durch­ge­führt wer­den. Soweit rea­li­sier­bar, will man ein Maximum an bewirt­schaf­te­ten Parzellen erschlies­sen und gleich­zei­tig Arrondierungen von Grundeigentum oder Pachtland vor­neh­men. Im Weiteren wer­den alle Servitute auf­ge­ho­ben und nöti­gen­falls neu vereinbart.

Auch der Zerstörung der zahl­reich vor­han­de­nen Biotope durch unkon­trol­lier­tes Befahren kann durch ein geschickt ange­leg­tes Wegnetz Einhalt gebo­ten wer­den. Schliesslich soll mit­tels Bewirtschaftungsauflagen die Biodiversität gestärkt wer­den und die Artenvielfalt erhal­ten blei­ben. Ausführliche Betrachtungen zu Natur und Landschaft, ins­be­son­de­re eine Ökobilanz, sind im Spezialbericht Natur und Landschaft dar­ge­stellt und beur­teilt wor­den. Dieser Bericht wur­de durch das Umweltspezialbüro oeko­skop, auf­grund einer detail­lier­ten Inventarisierung erstellt.
Zum nach­hal­ti­gen Fortbestehen öko­lo­gisch wert­vol­ler Biotope wird mit­tels spe­zi­fi­schen Bewirtschaftungsverträgen eine ange­pass­te Nutzung sicher­ge­stellt. Altlasten wie etwa Drainagen oder ent­behr­li­che Wege wer­den dort, wo es zweck­mäs­sig erscheint, aufgehoben.

Im Gemeindegebiet von Luzein lie­gen knapp 1’600 ha Wald, wovon nur 60 ha sich in pri­va­tem Eigentum befin­den. Zudem gehö­ren 796 ha zu Flächen mit beson­de­rer Schutzfunktion (BSF). Der Wald besteht zum gröss­ten Teil aus Fichten (85 %) und zu 10 % aus Buchen. Daneben fin­den sich Tannen, Lärchen, Arven und ande­re Laubhölzer.

Die Gesamtwaldfläche im Beizugsgebiet beträgt ca. 975 ha. Der Gesundheitszustand hängt weit­ge­hend von den stand­ort­spe­zi­fi­schen Stressfaktoren wie Trockenheit der Frühlings- und Sommermonate oder extre­me Hitze ab. Die Verjüngung des Waldbestandes wur­de in den letz­ten Jahren vor­an­ge­trie­ben und ist damit auf dem gesam­ten Waldareal auf gutem Wege. Dort, wo der Wald gut erschlos­sen ist, wird viel Holz genutzt und der Vorrat abge­baut. Es besteht kein Bedarf an der Erstellung neu­er Waldwege. Mit der Realisierung der Meliorationsstrassen kann den­noch eine stark ver­bes­ser­te Basiserschliessung des Waldwegnetzes erreicht werden.

Die Melioration folgt den Grundsätzen:

  • Erschliessung aller Parzellen
  • Aufnahmen aller Projekte, die in den näch­sten 20 Jahren saniert wer­den müssen
  • Anlage der Wege, sofern mög­lich, dass öko­lo­gisch wert­vol­le Standorte nicht tan­giert werden
  • nur umzu­le­gen, was sinn­voll ist (kei­ne unnö­ti­gen Grenzänderungen)
  • Stärkung der Biodiversität und Erhaltung der Artenvielfalt

Das Beizugsgebiet der Melioration umfasst 2’025 ha mit 1’304 Parzellen. Insgesamt wer­den 102 Wegstücke sowie 19 Zufahrten aus­ge­baut resp. eben neu erstellt, je nach Situation in Asphalt, Rasengitter oder Kies. Rund 65 % der Hauptgüter-, Güter- und Bewirtschaftungsstrassen sowie der Zufahrten sind bestehen­de Wege, die ledig­lich aus­ge­baut wer­den müs­sen, und rund 50 % der neu dekla­rier­ten Wege sind bereits als Fahrspur vorhanden.

Die Erschliessung stell­te den bedeu­tend­sten und kosten­in­ten­siv­sten Teil der Gesamtmelioration dar. Das gene­rel­le Wegenetz wur­de in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Landwirtschaft und für Wald des Kantons Graubünden ausgearbeitet.

Besonderes Augenmerk geniesst die Beachtung von Natur und Landschaft; ein Umweltverträglichkeitsbericht mit sei­nen Auflagen ist Bestandteil des Projekts. Das Projekt wird durch die ARGE Geomatik, bestehend aus zwei Ingenieurbüros, begleitet.

Im Gebiet der Gesamtmelioration befin­det sich die Moorlandschaft Tratza-Pany, die als Moorlandschaft von natio­na­ler Bedeutung ein­ge­stuft ist. Damit die­se wert­vol­le Landschaft bes­ser geschützt wird, sind diver­se Massnahmen im Bereich Pflege und Bewirtschaftung, aber auch der Rückbau von Drainagen notwendig.

Die Gemeindeversammlung vom 7. April 2005 hat den Grundsatzentscheid über das Projekt gefällt. An der Gemeindeversammlung vom 23. Juni 2016 wur­de die Ausführung beschlossen.

Mit Verfügung vom 15. August 2018 wur­de der Gesamtmelioration Luzein die Baubewilligung für die Durchführung der Gesamtmelioration erteilt.

Es ist vor­ge­se­hen, das Projekt in zwei Phasen zu rea­li­sie­ren. In bei­den Phasen fal­len pla­ne­ri­sche Arbeiten sowie Baukosten inkl. Projektierungs- und Bauleitungskosten an.

Mit der Umsetzung wur­de am 1. August 2019 gestar­tet, der Abschluss aller Arbeiten soll im Jahr 2035 erfol­gen. In den Jahren 2019 und 2020 sind bereits Arbeiten mit einer Kostenfolge von Fr. 2’944’020.89 aus­ge­führt und abge­rech­net worden.

Kosten und Finanzierung

Die Kostenschätzung prä­sen­tiert sich wie folgt:

Planerische ArbeitenFr.950’000.--
Baukosten inkl. Projektierungen und BauleitungFr.15’150’000.--
Massnahmen ÖkologieFr.1’400’000.--
Änderungen WanderwegeFr.500’000.--
Innerparzellare Erschliessungen und AnpassungenFr.400’000.--
Vorstandstätigkeit, Erschliessung Baugebiet, tou­ri­sti­sche Nutzung, Unterhaltskosten, DiversesFr.2’000’000.--
GesamtkostentenFr.20’400’000.--

Die Finanzierung ist wie folgt vorgesehen:

GesamtkostentenFr.20’400’000.--
./. Subvention Bund (49 % von Fr. 19’740’000.--)Fr.9’672’600.--
./. Subvention Kanton (35 % von Fr. 19’740’000.--)Fr.6’909’000.--
RestkostenFr.3’818’400.--
./. Grundeigentümerbeiträge nicht­land­wirt­schaft­li­che InteressenzFr.470’000.--
Restkosten nach Abzug der direkt zuweis­ba­ren KostenFr.3’348’400.--
./. Anteil Gemeinde Luzein 40 % der RestkostenFr.1’339’360.--
noch zu finan­zie­ren­der Restbetrag für die GrundeigentümerFr.2’009’040.--

Mit der Erstellung von aus­ge­bau­ten und siche­ren Zufahrten in das Kulturland und der Bereinigung des öffent­li­chen Grundeigentums und der Grunddienstbarkeiten sol­len die Betriebskosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaftsbetriebe in der Gemeinde Luzein gestärkt werden.

  • Bereitstellen einer geeig­ne­ten, unter­halts­ar­men Infrastruktur
  • Erhalt der heu­ti­gen Produktionsmenge
  • Steigerung der Einnahmen (Wertschöpfung)
  • Erhalt einer intak­ten Kulturlandschaft
  • gute Einpassung des Bauvorhabens in die Landschaft
  • Anpassen der Erschliessung an heu­ti­ge Bedürfnisse
  • Nutzung des bestehen­den Güterstrassennetzes

Durch die Erneuerung der Güterstrassen kann der Produktionsaufwand mini­miert, und die Flächen, die aus öko­lo­gi­scher Sicht wert­voll sind, kön­nen wei­ter­hin bewirt­schaf­tet und gepflegt wer­den. Dies ist ein Beitrag zur Erhaltung der reich­hal­ti­gen Kulturlandschaft in der Gemeinde Luzein.

Zur Sicherstellung der wei­te­ren land­wirt­schaft­li­chen Bewirtschaftung des Kulturlandes auch für kom­men­de Generationen und den Erhalt der Kulturlandschaft ist die­ses Projekt von gros­ser Bedeutung.

Nebst den Interessen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Raumplanung wer­den auch Belangen wie dem Natur- und Landschaftsschutz Rechnung getra­gen. Die nach­hal­ti­ge Nutzung und Pflege der Kulturlandschaft mit aus­ge­dehn­ten Trockenwiesen und Flachmooren in der Moorlandschaft Tratza-Pany wer­den für die Zukunft gesichert.

Die Pflege der Kulturlandschaft erfolgt in Luzein durch die Land- und Forstwirtschaft. Es liegt der Gemeinde viel dar­an, dass die Flächen auch zukünf­tig bewirt­schaf­tet und gepflegt werden.

Die Finanzierung der Restkosten stellt für die Landwirte eine gros­se finan­zi­el­le Herausforderung dar. Die Unterstützung die­ses Projektes möch­ten wir Ihnen sehr empfehlen.

An die­ses Vorhaben konn­ten wir bis heu­te einen Beitrag von Fr. 100’000.-- lei­sten und zusätz­lich für die­ses Projekt Spenden von Fr. 162’400.-- vermitteln.