Ersatz Küche in Schul- und Gemeindehaus
Eggerberg VS
Die Gemeinde Eggerberg, die mit Abstand kleinste Gemeinde des Bezirkes Brig, liegt an der rechten Rhoneseite auf 850 m.ü.M., in der Nähe von Visp. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf einem relativ schmalen Streifen von 700 bis auf 1’700 m.ü.M. Der ganze Hang ist direkt nach Süden gerichtet, wodurch es im Sommer sehr heiss wird. Entsprechend ist das Gelände auch sehr trocken, und ohne künstliche Bewässerung würde hier nichts wachsen. Auf dem kargen, felsigen Boden haben die Bewohner seit jeher jeden Quadratmeter genutzt, um genügend Nahrung produzieren zu können. Auch heute noch wird der Boden fleissig bebaut, allerdings nur noch als Hausgarten oder durch nebenamtliche Landwirte, die ansonsten hauptsächlich Schafzucht betreiben. Einige kleinere Parzellen werden für den Eigenbedarf mit Reben bepflanzt.
Der Dorfkern ist verhältnismässig klein. Eggerberg ist eine typische Streusiedlung, und die Bevölkerung verteilt sich auf die 13 Weiler: Witmatta, Schliecht, Mühlachru, Wirumschland, Näscht, Engeruhüs, Bärg, Lipbodu, Halta, Stadil, Rohrli, Eggu, Hohwang. Zur Gemeinde gehören auch die Voralpengebiete Finnen, Wang und Wyer.
Erstmals wurde die Dorfschaft als Eccun, später dann als Eccon, Egcon und Eggen erwähnt. Der heutige Weiler Eggen war damals das Hauptdorf und hat der Gemeinde den Namen gegeben. In der Regel trägt jedes Dorf im Oberwallis einen Übernamen. Von den Bewohnern der Nachbardörfer wird dieser liebevoll von Generation zu Generation überliefert. Die Bewohner Eggerbergs tragen den allgemein bekannten Kosenamen «Grieniga».
Eines der Wahrzeichen von Eggerberg ist die seit Jahrhunderten betriebene Wasserfuhre Gorperi. Die Gorperi präsentiert sich als eine der eindrucksvollsten Wasserleitungen des Oberwallis. In der «Meerheji» wurden die ursprünglichen Holzkännel wieder angebracht. Die jahrhundertealten Kulturgüter - die Wasserleitungen - sind jetzt im Verzeichnis des Welterbeinventars der UNESCO zu finden.
Eggerberg hätte in den letzten Jahren gerne mit den umliegenden Gemeinden fusioniert. Baltschieder, Ausserberg und Visperterminen haben jedoch eine Fusionierung abgelehnt. Die Gemeinden Eggerberg, Bürchen und Visp hätten einen Zusammenschluss begrüsst. Eggerberg ist weiterhin an einer Fusion interessiert, hat aber keinen Landanstoss an Visp, was das Vorhaben verkompliziert.
Bevölkerung
1930 | 295 Einwohner |
1960 | 317 Einwohner |
1980 | 386 Einwohner |
1990 | 363 Einwohner |
2000 | 396 Einwohner |
heute | 341 Einwohner |
Altersstruktur
0 - 15 Jahre | 84 Personen | 24 % |
16 - 65 Jahre | 224 Personen | 66 % |
über 65 Jahre | 33 Personen | 10 % |
Schulen
4 | Kindergartenschüler | Visp | 4 km Entfernung |
20 | Primarschüler | Visp | 4 km Entfernung |
7 | Real- und Sekundarschüler | Visp | 4 km Entfernung |
Gemeindefläche
landwirtschaftliche Nutzfläche | 44 ha |
Wald | 160 ha |
Siedlungsfläche | 27 ha |
unproduktiv | 52 ha |
Total | 283 ha |
Eggerberg liegt auf 852 m.ü.M. in den Bergzonen III und IV und hat Sömmerungsgebiete.
Erwerbsstruktur
- 22 Landwirtschaftsbetriebe nebenberuflich
- 10 Handwerk und Industrie
- 21 Dienstleistungssektor
- 168 Pendler aus der Gemeinde
- 5 Pendler in die Gemeinde
Viele Eggerberger sind bei der Lonza in Visp als Industriearbeiter tätig. Im Dorf selber sind nur noch wenige Handwerksbetriebe ansässig.
Die Landwirtschaft wird heute durch Arbeiterbauern betrieben. Die Grossviehhaltung ist praktisch ausgestorben. Dafür hat die Schafhaltung eine wichtige Bedeutung eingenommen. Die Landwirtschaft ist für das Dorf wichtig, einmal für die Erhaltung der schönen Dorflandschaft, aber auch für die Sicherheit des Dorfes und nicht zuletzt als Beitrag für den Tourismus im Kanton Wallis.
Vereine
Acht Vereine prägen das kulturelle Leben der Gemeinde Eggerberg. Nebst der nach wie vor gelebten kirchlichen Tradition an Fronleichnam, an dem das ganze Dorf zu Festgottesdienst und Prozession zusammenkommt, finden sich Interessengruppen in verschiedensten Vereinen: Den musikalischen Bereich vertreten der Tambouren- und Pfeifferverein, die Musikgesellschaft und der Kirchenchor. Die reiche Tradition und das kulturelle Erbe pflegt die Backhausgeteilschaft und landwirtschaftlich orientiert ist die Schafzuchtgenossenschaft. Weiter gibt es einen Sportverein, den Frauen- und Mütterverein sowie die kochenden Männer.
Tourismus
Der Tourismus spielt in Eggerberg eine bescheidene Rolle. Den Gästen stehen 73 Ferienwohnungen und 51 Ferienhäuser zur Verfügung.
Die finanzielle Situation 2020
Nettoverschuldung pro Kopf | Fr. | 639.49 |
Steuereinnahmen pro Kopf | Fr. | 2’695.49 |
Einnahmenüberschuss | Fr. | 85’705.-- |
Abschreibungen | Fr. | 324’689.-- |
Finanzausgleichsbeiträge | Fr. | 362’711.-- |
besondere Einnahmen | Fr. | 98’372.-- |
Steuerfuss | 1.3, Index 120 % | |
höchster Steuerfuss im Kanton | 1.5, Index 100 % |
Direkte Bundessteuer pro Kopf 2017:
Gemeinde Eggerberg | Fr. | 381.-- |
Kanton Wallis | Fr. | 741.-- |
Schweiz | Fr. | 1’294.-- |
Die Hauptgründe für die Verschuldung liegen bei der Güterzusammenlegung, dem Bau der Zivilschutzanlage und dem Umbau des Schulhauses sowie der Sanierung der Suonen und diversen Infrastrukturprojekten.
Zum Projekt
Die Küche im Schul- und Gemeindehaus in Eggerberg ist nach 40 Jahren sanierungsbedürftig. Die Schule ist zwar geschlossen, das Gemeindehaus und die daneben liegende Turnhalle sind aber noch in Funktion. Das Dorfrestaurant «Bergsonne» ist seit über einem Jahr ebenfalls geschlossen. Für die Dorfvereine ist eine Küche für Anlässe, wie zum Beispiel Generalversammlungen, Übungstage oder Fastensuppen, jedoch unentbehrlich. Zudem wird die Küche auch bei privaten Zusammenkünften, wie Hochzeiten, Geburtstagen, Familienfesten oder Todesfällen, zusammen mit der Turnhalle rege genutzt.
Die Sanierung umfasst den Einbau einer neDie Sanierung umfasst den Einbau einer neuen Industrieküche mit Kühl- und Tiefkühlschrank, Geschirrspülmaschine, Induktionskochfeld, Combi Steamer und einer Entlüftung. Nachträglich wurde die Gemeinde auf die aktuellen Brandschutzvorschriften VKF aufmerksam gemacht. Die Wand mit der Durchreiche sowie die Eingangstüre müssen abgerissen und nach den neusten Sicherheitsvorschriften erstellt werden. Ebenfalls müssen die angrenzende Garderobenwand, der Plattenboden im Bereich der Garderobe und des Zugangs der Küche erneuert werden. Gleichzeitig werden auch noch die losen Platten im Eingangsbereich des Schulhauses ersetzt sowie alles abgedichtet.
Am 12. Februar 2021 und am 26. November 2021 hat die Urversammlung das Projekt und die entsprechenden Kredite über das Budget genehmigt.
Die Arbeiten konnten Ende Herbst 2021 in Angriff genommen und inzwischen abgeschlossen werden.
Kosten und Finanzierung
Die Kosten sehen gemäss Schlussabrechnung wie folgt aus:
Küche mit Geräten | Fr. | 60’108.45 |
Kernbohrungen | Fr. | 430.80 |
Elektroarbeiten | Fr. | 7’017.50 |
Fliesenarbeiten | Fr. | 38’577.35 |
Sanitärarbeiten | Fr. | 11’976.85 |
Schreinerarbeiten | Fr. | 18’349.70 |
Malerarbeiten | Fr. | 6’985.40 |
Küchenutensilien | Fr. | 1’845.-- |
Garderobe | Fr. | 1’124.50 |
Fussmatte | Fr. | 145.40 |
Beschläge | Fr. | 206.45 |
Gesamtkosten | Fr. | 146’767.40 |
Für dieses Projekt sind leider keine Subventionen möglich, daher muss die Gemeinde die gesamten Kosten selbst tragen. Zudem sind in den folgenden Jahren grössere Sanierungen an der Infrastruktur vorgesehen, welche das Budget der Gemeinde erneut stark belasten werden.
Die Umsetzung dieses Projektes ist in vielerlei Hinsicht unterstützenswürdig. So ermöglicht eine «Dorfküche» die Beibehaltung des regen Vereinslebens in der Gemeinde und bietet zudem Raum für private Veranstaltungen. Da in den letzten Jahren zwei Restaurants in Eggerberg schliessen mussten, darunter das Dorfrestaurant «Bergsonne», erscheint der Erhalt eines solchen Treffpunktes noch wichtiger.
Eggerberg ist ein Dorf zwischen Tradition und Aufbruch. Gerne teilen wir die Aufbruchstimmung mit Eggerberg und können Ihnen eine finanzielle Unterstützung dieses wichtigen Projektes sehr empfehlen.
Bis heute durften wir Spenden von Fr. 77’000 entgegennehmen.