Patenschaft_2025_kl_5703_Rock
Patenschaft_2025_kl_5696_Rock
Patenschaft_2025_kl_5709_Rock
Patenschaft_2025_kl_5718_Rock
Patenschaft_2025_kl_5933_Rock
Patenschaft_2025_kl_5720_Rock
Patenschaft_2025_kl_5729_Rock
Patenschaft_2025_kl_5723_Rock
Patenschaft_2025_kl_5752_Rock
Patenschaft_2025_kl_5753_Rock
Patenschaft_2025_kl_5834_Rock
Patenschaft_2025_kl_5848_Rock
Patenschaft_2025_kl_5863_Rock
Patenschaft_2025_kl_5878_Rock
Patenschaft_2025_kl_5885_Rock
Patenschaft_2025_kl_5891_Rock
Patenschaft_2025_kl_5905_Rock
Patenschaft_2025_kl_5920_Rock
Patenschaft_2025_kl_5952_Rock
Patenschaft_2025_kl_5984_Rock
Patenschaft_2025_kl_6023_Rock
Patenschaft_2025_kl_6032_Rock
Patenschaft_2025_kl_6033_Rock
Patenschaft_2025_kl_6036_Rock
Patenschaft_2025_kl_6038_Rock
Patenschaft_2025_kl_6529_Rock1
Patenschaft_2025_kl_6117_Rock
Patenschaft_2025_kl_6155_Rock
Patenschaft_2025_kl_6157_Rock
Patenschaft_2025_kl_6207_Rock
Patenschaft_2025_kl_6222_Rock
Patenschaft_2025_kl_6230_Rock
Patenschaft_2025_kl_6240_Rock
Patenschaft_2025_kl_6248_Rock
Patenschaft_2025_kl_6276_Rock
Patenschaft_2025_kl_6289_Rock
Patenschaft_2025_kl_6316_Rock
Patenschaft_2025_kl_6332_Rock
Patenschaft_2025_kl_6372_Rock
Patenschaft_2025_kl_6399_Rock1
Patenschaft_2025_kl_6420_Rock
Patenschaft_2025_kl_6429_Rock
Patenschaft_2025_kl_6442_Rock
Patenschaft_2025_kl_6472_Rock
Patenschaft_2025_kl_6485_Rock
Patenschaft_2025_kl_6529_Rock
Patenschaft_2025_kl_6554_Rock
Patenschaft_2025_kl_6570_Rock
Patenschaft_2025_kl_6622_Rock
Patenschaft_2025_kl_6656_Rock
Patenschaft_2025_kl_6690_Rock1
Patenschaft_2025_kl_6694_Rock
Patenschaft_2025_kl_6804_Rock
Patenschaft_2025_kl_6648_Rock
Patenschaft_2025_kl_6767_Rock
Patenschaft_2025_kl_6743_Rock
Patenschaft_2025_kl_6778_Rock
Patenschaft_2025_kl_6815_Rock
Patenschaft_2025_kl_6654_Rock
Patenschaft_2025_kl_6774_Rock
Patenschaft_2025_kl_6812_Rock
Patenschaft_2025_kl_6837_Rock
Patenschaft_2025_kl_6888_Rock
Patenschaft_2025_kl_6865_Rock
Patenschaft_2025_kl_6822_Rock
Patenschaft_2025_kl_6859_Rock
previous arrow
next arrow

Patenschaft 2025

Jahresversammlung 2025

Rund 500 Besucherinnen und Besucher – Vertreter von Kantonsregierungen, Städten, Gemeinden, Stiftungen, Institutionen sowie pri­va­te Gönnerinnen und Gönner – konn­te der Präsident der Schweizer Patenschaft, alt Ständerat Werner Luginbühl, an der Jahresversammlung vom 9. Mai 2025 in Zürich begrüssen.

Werner Luginbühl, Präsident der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden, blick­te auf ein anspruchs­vol­les Geschäftsjahr 2024 zurück. Die Bergregionen waren geprägt von meh­re­ren Naturereignissen mit dra­ma­ti­schen und tra­gi­schen Folgen. Dies wirk­te sich auch auf die Arbeit der Vorstandsmitglieder, der Experten und der Geschäftsstelle aus. Insgesamt konn­ten 174 Projekte im Berggebiet und im Jura mit 15.4 Millionen Franken unter­stützt wer­den. Werner Luginbühl wies auf die gros­se Unterstützung hin, wel­che die Bergbevölkerung erleb­te: «Dankbar durf­te die Schweizer Patenschaft eine bei­spiel­haf­te Solidarität zwi­schen allen Landesteilen, den Sprachregionen, den Tälern und Bergen erleben.»

Die Geschäftsleiterin Barbla Graf erläu­ter­te die Verwendung der Spenden und Legate: 5.8 Millionen Franken an Infrastrukturaufgaben, davon 3 Millionen Franken an Wasser- und Abwasserprojekte; 4.2 Millionen Franken an das Schul- und Gesundheitswesen; 1.38 Millionen Franken an land­wirt­schaft­li­che Vorhaben; 1.2 Millionen Franken an forst­wirt­schaft­li­che Projekte; 3.6 Millionen Franken an Verbauungen und Instandstellung von Elementarschäden; 230’000 Franken an kul­tu­rel­le Projekte und die Anschaffung von Maschinen.

Fonds für Soforthilfe nach Unwettern
Die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden hat nach den Unwettern im Misox, im Val d’Anniviers, im Mattertal und im Val d’Hérens rasch reagiert und bereits am Folgetag 1 Million Franken für Sofortmassnahmen bereit­ge­stellt. Nach den Überschwemmungen im Tessin wur­de der Betrag um 1 wei­te­re Million Franken auf­ge­stockt. Nach dem Ereignis in Brienz im Berner Oberland und meh­re­ren Spendenaufrufen stan­den bei der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden Ende 2024 für die Bewältigung der Unwetterschäden 6 Millionen Franken bereit. Aus dem Unwetterfonds 2024 wur­den letz­tes und die­ses Jahr bereits 2.2 Millionen Franken ausgerichtet.

Solidarität auch unter der Jugend
Den musi­ka­li­schen Rahmen boten die 54 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse aus den Gemeinden Cama, Lostallo, Soazza und Mesocco unter der Leitung ihrer Musiklehrerinnen Ramona Plozza, Anna Giudicetti Rizzi und Vivian Mingozzi. Sie führ­ten Musikstücke aus dem «Gran Concerto del­la Pace» von Gianfranco Perini auf. Anna Giudicetti Rizzi gab eine kur­ze Einführung: «Dieses Projekt liegt uns beson­ders am Herzen. Die Kinder über­brin­gen mit den Liedern eine uni­ver­sel­le Botschaft des Friedens und der Solidarität.» Das gan­ze Werk wer­den sie zusam­men mit wei­te­ren Kindern – ins­ge­samt 220! – am 15. Mai in Bellinzona und am 24. Juni in Lostallo auf­füh­ren; ein Teil des Erlöses wird an die Bewältigung der Unwetterschäden im Misox flies­sen. Mit der beherz­ten Darbietung der Misoxer Kindern bedank­ten sich die Südbündner Gemeinden und der Kanton Graubünden bei allen Anwesenden.

Verabschiedung und Neuwahlen
Für die zurück­tre­ten­de Ruth Frey Commarmot wähl­te die Versammlung Christine Abegg in den Vorstand. Sie wird zukünf­tig als Expertin Projekte aus ver­schie­de­nen Berggebieten prü­fen. Als Ersatzmitglied der Kontrollstelle wur­de Anton Vogt, der viel Erfahrung aus dem Bankenwesen mit­bringt, gewählt.

Grussbotschaften aus den Bergregionen und dem Jura
Eine gan­ze Reihe von Persönlichkeiten mel­de­te sich zu Wort und über­brach­te den Dank ihrer Regionen und der Bevölkerung.

Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini, Kanton Graubünden, erin­ner­te sich, wie er als Gemeindepräsident von Scuol das segens­rei­che Tun der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden erlebt hat­te: «Bei der Bewältigung von Problemen blei­ben immer Restkosten. Eine funk­tio­nie­ren­de Solidarität ist dabei unab­ding­bar – herz­li­chen Dank!»

Landeshauptmann Stefan Müller, Kanton Appenzell Innerrhoden, gra­tu­lier­te zu 85 Jahren Solidarität und Zusammenhalt. Einen beson­de­ren Dank rich­te­te er für die Unterstützung des Bildungswesens aus, denn die­ses – das zeig­te er anhand eines Appenzeller Witzes – ist die beste Grundlage für ein erfolg­rei­ches Leben.

Regierungsrätin Christine Häsler, Kanton Bern, rich­te­te ihren Dank im Namen des Kantons und auch ihrer Wohngemeinde Lütschental mit ihren zahl­rei­chen Wildbächen aus: «Da pas­siert etwas, das uns Sorgen berei­ten wird. Das Wissen, dass jemand da ist, der uns unter­stützt, gibt uns eine gewis­se Sicherheit.»

Staatsrat Didier Castella, Kanton Freiburg, bedank­te sich spe­zi­ell für die Unterstützung der Alpwirtschaft, die in sei­nem Kanton eine gros­se Bedeutung hat. Hier tref­fen Innovation und Technologie in einer lan­gen Tradition zusam­men. «Für die Weiterentwicklung braucht es Unterstützung, die manch­mal dar­über ent­schei­det, ob ein Projekt rea­li­siert wer­den kann.»

Regierungsrätin Marianne Lienhard, Kanton Glarus, wies dar­auf hin, dass ihr Kanton mit sei­nen drei Gemeinden alles dar­an­setzt, dass das Berggebiet bewohn­bar, bewirt­schaf­tet und gepflegt bleibt. Gerade die zur­zeit lau­fen­de Bewältigung des Bergsturzes bei Schwanden zeigt, wie auf­wen­dig die­se Aufgabe ist. «Die Gewissheit, dass es die frei geleb­te Solidarität für das Berggebiet gibt, stimmt uns zuver­sicht­lich. Ich freue mich auf eine wei­te­re frucht­ba­re Zusammenarbeit und dan­ke Ihnen herzlich.»

Madame le Ministre Rosalie Beuret Siess, Kanton Jura, bedank­te sich bei den Gönnerinnen und Gönnern für die Unterstützung der Lebensqualität. Auch sie wies auf die Bedeutung der Schulbildung hin: «Sieben von 20 Projekten betra­fen im ver­gan­ge­nen Jahr Schulbauten, das ist sehr wich­tig für uns, denn ein Dorf ohne Kinder ist wie eine Wiese ohne Blumen.»

Landesstatthalter Daniel Wyler, Kanton Obwalden, erin­ner­te dar­an, dass die Berggebiete gera­de in Zeiten von Wohnungsknappheit und Energieknappheit eine wich­ti­ge Rolle spie­len. «Für die Sicherung der Infrastruktur und der Verkehrswege braucht es Ressourcen, die uns nicht immer genü­gend zur Verfügung ste­hen. Wir wer­den Ihre Solidarität wei­ter­hin brau­chen.» Er lud alle Anwesenden ein, Obwalden zu besu­chen und einen Augenschein der Arbeiten zu nehmen.

Landesstatthalter Daniel Furrer, Kanton Uri, über­brach­te den Dank von Land und Volk Uri: «Sie las­sen uns Ihre Solidarität immer wie­der erle­ben: kon­kret, unbü­ro­kra­tisch und mit Bodenhaftung.»

Marco Gadient, Kantonsrat St. Gallen, beton­te: «Für Infrastrukturobjekte ist es essen­zi­ell, dass sie aus­ge­führt und eben auch finan­ziert wer­den kön­nen. Umso wich­ti­ger sind Sie dabei – ein Vergelt’s Gott aus St. Gallen.»

«Fast ein Jahr danach - Die Unwetterereignisse vom Juni 2024 im Misox»
Im Anschluss an die Versammlung berich­te­ten Nicola Giudicetti, Gemeindepräsident von Lostallo, und Luca Plozza, Regionalforstingenieur und Projektleiter Unwetter Misox, über das gewal­ti­ge Unwetter vom 21. Juni 2024, sei­ne dra­ma­ti­schen Folgen und deren Bewältigung. Nicola Giudicetti schil­der­te, wie er das Ereignis erleb­te, sei­ne Ungewissheit über das Ausmass der Schäden, sei­ne Angst, ob es noch schlim­mer kom­men könn­te. Aber auch sei­ne Erleichterung, als eine ver­miss­te Frau gefun­den wur­de – lei­der ver­lo­ren drei Menschen ihr Leben. Er erzähl­te auch, wie Jugendliche, Jungen und Mädchen, beim Aufräumen hal­fen – mit Schaufeln, Eimern und blos­sen Händen. Und auch der Anruf der Geschäftsleiterin Barbla Graf: «Ich war zu Tränen gerührt, ich wuss­te: Wir sind nicht allein.» Von allen Seiten kam Hilfe, die Regionspende «Forza Mesolcina» hat über 4000 Spenderinnen und Spender. Als beson­de­ren Moment schil­der­te er die Ankunft der Spieler und Fans der bei­den Eishockeymannschaften Ambrì-Piotta und Lugano – nicht mit dem «Puck», son­dern mit Herz und Gummistiefeln. Weitere Freiwillige kamen, Frauen und Rentner organ­sier­ten in der Küche der Turnhalle die Küche für die Versorgung der Helfer. Viele Arbeiten sind seit­her gemacht, aber die Flut hat Spuren hin­ter­las­sen. Und Nicola Giudicetti macht sich gros­se Sorgen um die finan­zi­el­len Folgen für die Gemeinden. Nur schon Lostallo rech­net mit vier bis fünf Millionen Franken, die die Gemeinde trotz Hilfe von Bund und Kanton selbst bezah­len muss. «Ihre Hilfe ist sehr wich­tig – wir dan­ken Ihnen von Herzen!»

Luca Plozza zeig­te mit ein­drück­li­chen Bildern und Zahlen die Arbeiten auf, die seit dem ersten Tag nach dem Unwetter in den Gemeinden Cama, Grono, Lostallo, Mesocco, Roveredo und Soazza gelei­stet wur­den. Häuser, Strassen, Brücken, Wasserleitungen, Kulturland, Schutzwälder und Schutzbauten waren betrof­fen. Hunderttausende Kubikmeter Schutt wur­den bewegt, der Grossteil davon wur­de für die Erhöhung bestehen­der Schutzbauten und für neue Ablenkdämme ver­baut. Die Auffangbecken wur­den schnellst­mög­lich geleert, so dass sie ihre Funktion bei einem näch­sten Ereignis erfül­len kön­nen. Beeindruckend war die Darstellung der Organisation, die der Kanton und die Gemeinden in kür­ze­ster Zeit auf­stell­ten – die Koordination und Kommunikation war ein wich­ti­ger Faktor für die schnel­le und effi­zi­en­te Arbeit. Sorgen berei­ten aber auch ihm die näch­sten Jahre: Was zei­gen die 60 Gefahrenkarten, die in den näch­sten zwei Jahren neu erstellt wer­den, wel­che Folgeprojekte mit wel­chen Kosten ent­ste­hen dar­aus, was geschieht im Weiler Sorte mit sei­nen zer­stör­ten Häusern – kann er geschützt wer­den oder erfolgt eine Umsiedelung? Er schloss sei­nen Bericht mit einem gros­sen Dank an die vie­len Beteiligten und an die Gönnerinnen und Gönner der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden.

Der Apéro, vor­be­rei­tet von den Leuten im Calancatal, ver­brei­te­te eine Stimmung wie im Grotto, dem Ort der Geselligkeit in den Südbündner und Tessiner Tälern. Gespendet wur­de er vom Kanton Graubünden und den Moesano-Gemeinden. Die herz­li­che Präsentation und die fei­nen Produkte zeig­ten die Region von ihrer sym­pa­thi­schen und viel­fäl­ti­gen Seite. Sie wer­den bei den Gästen in bester Erinnerung bleiben.