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Lernendenlager der WALO-Gruppe in Santa Maria im Calancatal GR

Herr Bertschinger, wie ist es zur Zusammenarbeit mit der Patenschaft gekommen?

Der Kontakt besteht schon seit vie­len Jahren, vor allem auch, weil der lang­jäh­ri­ge, ehe­ma­li­ge Präsident der Patenschaft, Dr. Luregn M. Cavelty, auch als Präsident des Verwaltungsrates eines unse­rer Unternehmen tätig war. Die WALO-Gruppe hat die Patenschaft immer wie­der unter­stützt. Vor vier Jahren such­ten wir ein sinn­vol­les Projekt für unse­re Lernenden und die Patenschaft konn­te uns behilf­lich sein. Herr Markus Popp (Verantwortlicher für die Lernendenbildung der WALO-Gruppe) hat mir dann das LELA-Projekt «Trinkwasserleitung im Calancatal» vor­ge­stellt. Es hat mich sofort überzeugt. 

Welches Interesse hat Ihre Firma an die­sem Engagement?

Es ist mir ein gros­ses Anliegen, Jugendlichen die Möglichkeit zum Erlernen eines (Bau-)Berufes in der WALO-Gruppe anzu­bie­ten. Das sichert den Nachwuchs inner­halb der Firma und erfüllt einen wich­ti­gen sozia­len Beitrag im dua­len Bildungssystem der Schweiz. Die Durchführung von LELA för­dert den Kontakt unter den Jugendlichen. Sie lei­stet einen wert­vol­len Beitrag zur Unterstützung von Randregionen und ist auch eine span­nen­de Abwechslung vom Berufsalltag für unse­re jun­gen Mitarbeitenden. 

Wo sehen Sie den päd­ago­gi­schen und den fach­li­chen Gewinn?

Das Zusammenleben der Lernenden in unge­wohn­ter Umgebung und unbe­kann­ten Regionen för­dert die Sozialkompetenz der Jugendlichen. Die Bauarbeiten wer­den unter fach­kun­di­ger Leitung von erfah­re­nen Berufsleuten beglei­tet, was eine tech­nisch ein­wand­freie Arbeit garan­tiert. Trotzdem hat in einem LELA vor allem die sozia­le Komponente erste Priorität. 

Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Patenschaft?

Die Patenschaft ist ein kom­pe­ten­ter Partner, der die Projekte vor Ort vor­bild­lich abklärt sowie aus­ge­zeich­ne­te Arbeit lei­stet. Sie ist Garant dafür, dass das aus­ge­wähl­te Vorhaben sinn­voll und nach­hal­tig ist. Ich kann die Patenschaft nur loben. 

Können Sie ande­ren Firmen emp­feh­len, sich ähn­lich zu engagieren?

Selbstverständlich. Ich durf­te zwei Mal das LELA in Santa Maria besu­chen und war beein­druckt, was unse­re Lernenden wäh­rend der letz­ten drei Jahre (total 17 Wochen mit je ca. 10 bis 12 Jugendlichen) erreicht haben. Der Nutzen dar­aus für die Bevölkerung von Santa Maria wur­de uns vom Gemeindepräsidenten Francesco Bogana mit Nachdruck bestä­tigt. Wenn sich wei­te­re Firmen für sol­che Projekte enga­gie­ren möch­ten, kann ich die­se ger­ne mit unse­ren Erfahrungen dabei unterstützen. 

Fragen an Markus Popp, Verantwortlicher für das Lernendenwesen der WALO-Gruppe (VLB)

Wie haben Sie Ihre Lernenden wäh­rend die­sem Arbeitseinsatz erlebt?

Permanent im Lager wäh­rend der ver­gan­ge­nen drei LELA-Jahre waren «Kari» Spitzli (Polier auf der Baustelle) und «Oli» Kuhn (als Betreuer und «Eventguru», ver­ant­wort­lich für die Infrastruktur). Deren Rückmeldung war mehr­heit­lich posi­tiv. Wenn die Jugendlichen kla­re Vorgaben hat­ten, gin­gen sie mit vol­lem Elan zur Sache. Das mehr­heit­lich gute Wetter im Calancatal und die aus­ge­zeich­ne­te Stimmung unter den Lernenden (auch zum Beispiel beim «public vie­w­ing» wäh­rend der Fussball-WM im Forstmagazin) tru­gen dazu bei, dass bei den Lernenden das LELA jeweils als eine har­te, aber auch abwechs­lungs­rei­che und inter­es­san­te Woche in Erinnerung blieb. 

Wie kön­nen Sie die­se Erfahrungen für die all­täg­li­che Ausbildung verwerten?

Die Erlebnisse und der Erfahrungsaustausch beim Zusammentreffen von Lernenden aus ver­schie­de­nen Regionen der Schweiz und aus zehn ver­schie­de­nen Berufen sind Motivation für die Berufsbildner und auch für die Lernenden selbst. Diese nut­zen wir für wei­te­re über­re­gio­na­le Veranstaltungen im Lernendenwesen der WALO-Gruppe, wie zum Beispiel beim «Grüezitag» für die neu in die Firma ein­tre­ten­den Lernenden oder für Schulungen von ein­zel­nen Lehrberufen. 

Wie war die Zusammenarbeit mit Thomas Käthner?

Die Zusammenarbeit mit Thomas Käthner war und ist ein Glücksfall. Seine moti­vie­ren­de und enga­gier­te Arbeit und sei­ne Begeisterung für das Projekt wir­ken ansteckend. Seine Unterstützung vor Ort zu jeder (Tages- und Nacht-)Zeit war vor­bild­lich und die Planung und Durchführung der drei LELA-Jahre im Calancatal mach­te so dop­pelt Freude. Es ist für mich ganz per­sön­lich eine berei­chern­de Erfahrung, mit ihm zusam­men die­ses Programm beglei­ten zu dürfen. 

Wie war die Unterkunft in Santa Maria?

Das alte Schulhaus im Dorf wur­de mit der Unterstützung der Patenschaft zu einem Lagerhaus umge­baut, das alle Vorteile für die Durchführung von Arbeitseinsätzen bie­tet. Mitten im Dorf gele­gen, ruhig, mit einer opti­ma­len Infrastruktur (Küche, Nasszellen, Leiter- und Aufenthaltsräume und zwei gros­se Zimmer für die Lernenden) war die­ses Lagerhaus opti­mal für unse­re LELA. Das Frühstück nah­men wir jedoch im Aufenthaltsraum des Forstmagazins ein, da dort auch jeweils der Startschuss für die Arbeiten auf der Baustelle statt­fand. Das Abendessen genos­sen wir abwechs­lungs­wei­se in den zwei Restaurants von Santa Maria, im Ristorante Bellavista und im Ristorante del­la Torre. Die Lernenden schwärm­ten von den Kochkünsten der Gastgeberinnen. 

Fragen an Ali Kilinc, Lernender im 1. Lehrjahr als Industrie- und Unterlagsbodenbaupraktiker (EBA) aus Schlieren ZH 

War die Arbeit streng?

Am Abend wuss­te ich jeden­falls, was ich gepickelt und geschau­felt habe. Wir hat­ten jedoch auch gros­ses Wetterglück, was die Aufgabe wesent­lich ange­neh­mer gestal­te­te. Und die Stimmung auf der Baustelle war trotz har­ter Arbeit eigent­lich ganz locker. 

Wo waren die Unterschiede zur Arbeit im Alltag?

Man konn­te mit gleich­alt­ri­gen Lernenden auf der Wasserleitungs-Baustelle arbei­ten. Ansonsten ist man oft der ein­zi­ge Lernende im Team auf der Baustelle. Der wich­tig­ste Unterschied jedoch ist, dass man auch den Abend zusam­men ver­bringt. Man kann Schach spie­len, gemein­sam die Fussball-WM schau­en oder ein­fach mit einem Bier (oder zwei …) anstossen. 

Welche Erinnerungen haben Sie an Santa Maria?

Ich war noch nie im Kanton Graubünden und die Berge haben mir gut gefal­len. Es ist ein Dorf ohne Bankomat, ohne Dorfladen, und es ist sehr ruhig hier. Die Leute aber sind sehr freund­lich und grüs­sen uns Jugendliche mit den gel­ben «Walo-T-Shirts». Und wenn die Schweiz gegen Ecuador in der 93. Minute das 2:1 schiesst, tönt es im Ristorante Bellavista wie in Zürich. 

Werden Sie wie­der ein­mal hier­her zurückkommen?

Ich habe mei­nen Berufsbildner gefragt, ob ich noch­mals eine Woche in das LELA darf, habe aber noch kei­ne Antwort erhal­ten (Unter uns, geschätz­te Leser: Gem. Markus Popp, Verantwortlicher Lernendenwesen – er darf in die Zusatzwoche). Ansonsten liegt Santa Maria nicht gera­de in mei­nem Ausgangsrayon. Falls wir aber eine Industriebodenbaustelle im Tessin haben, wer­de ich ver­su­chen, Santa Maria zu besuchen.