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Grosses Interesse an der Einweihungsfeier der neuen Käserei in Jaun FR

Modern, effi­zi­ent und zukunfts­wei­send: So prä­sen­tiert sich die neue Käserei in Jaun den zahl­rei­chen Gästen. Die Einweihungsfeier vom Samstag, 8. September, stand ganz im Zeichen der Freude und Erleichterung.

«Was lan­ge währt, wird end­lich gut». So abge­dro­schen die­se Redewendung sein mag, auf die neue Käserei in Jaun trifft sie zu. Der schwie­ri­ge Werdegang war denn auch wäh­rend der Einweihungsfeier vom Samstag prä­sent. Schliesslich ging es um das finan­zi­ell gröss­te Projekt, das die rund 20 Milchproduzenten aus Jaun und Abländschen je rea­li­siert haben. «Wäre es geschei­tert, hät­te dies schwer­wie­gen­de Folgen gehabt», sag­te Michael Cottier, Präsident der Käsereigenossenschaft Jaun.

Uneinig über das Vorgehen

Die Leidensgeschichte der Milchproduzenten dau­er­te über vier Jahre. Die Uneinigkeiten über das Wo und Wie führ­ten bei­na­he zum Zerwürfnis in der Käsereigenossenschaft. Dabei dräng­te die Zeit: Der frü­he­re Käser zog weg, und die Milch wur­de ab Januar 2015 in Charmey ver­ar­bei­tet. Dabei hat­te die Sortenorganisation Gruyère AOP den Landwirten nur eine Übergangsfrist gewährt, in der sie ihre Milch in die­se Käserei lie­fern durf­ten. Wäre sie dann nicht wie­der in Jaun ver­ar­bei­tet wor­den, hät­ten sie die Lieferrechte für die AOP-Milchproduktion ver­lo­ren. «Für vie­le Betriebe hät­te das wohl den Ruin bedeu­tet. Dass das Käsereiprojekt doch noch eine Erfolgsgeschichte wur­de, ver­dankt die Genossenschaft Hanspeter Bellorini. Der Finanzexperte aus Alterswil war durch Vermittlung des dama­li­gen Sensler Oberamtmannes ins Spiel gekom­men. Seine direk­te und unver­blüm­te Art drang zu den Landwirten durch. Er ein­te sie und arbei­te­te mit ihnen ein Projekt aus, hin­ter dem alle ste­hen konn­ten. Die Finanzierung sei das gröss­te Problem gewe­sen, führ­te er aus. Die 6,5 Millionen Franken hät­ten die Bergbauern nie­mals allein auf­brin­gen kön­nen. Sie stemm­ten eine hal­be Million Franken Eigenmittel, der Rest kam über zins­lo­se Investitionskredite, Subventionen, Bankkredite, Beiträge der Gemeinden Jaun und Saanen sowie vom Verein alp­in­f­ra und von Gönnerinnen und Gönnern der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden. «Ich kann Ihnen sagen, es war eine gros­se Erleichterung, als uns die­se ihre Hilfe zuge­sagt hat­te». Er beton­te, dass die Käserei mit drei Millionen Franken Wertschöpfung pro Jahr und ihren sechs Arbeitsplätzen auch für die Wirtschaft im Bergdorf wich­tig sei: «Umgerechnet auf Zürich wür­de dies 5000 neu­en Arbeitsplätzen ent­spre­chen», so der Präsident der Baukommission. 

Zusammenhalt ver­setzt Berge

«Wenn man gemein­sam etwas macht, kann man viel errei­chen». Dies ver­deut­lich­te Frau Barbla Graf, Geschäftsleiterin der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden, anhand eines ver­blüf­fend über­zeu­gen­den Beispiels und gra­tu­lier­te den Jaunern zu ihrem Werk. Stellvertretend für die Gönnerinnen und Gönner die­ser Organisation weil­ten Vertreter der Gemeinden Langnau am Albis und Uitikon unter den Gästen. Gemeindeammann Jean-Claude Schuwey dank­te für die Unterstützung. Er erin­ner­te auch an den zwei­ten Grund zum Feiern: den Abschluss des gros­sen Wasserversorgungsprojekts. In den letz­ten zehn Jahren hat Jaun für rund vier Millionen Franken prak­tisch alle Leitungen ersetzt und die Pumpstationen und Reservoirs saniert.