Das Bauholz für die Undere Baachalp ist gerüstet
In der Patenschaft-Post 1-21 stellten wir das Projekt der Sanierung der Alphütte Undere Baachalp in der Berner Gemeinde Stocken-Höfen vor. Die Renovation und der kleine Anbau aus Holz, das im eigenen Wald an den Hängen des Stockhorns geschlagen wird, ist ein nachhaltiges Projekt und konnte in der Zwischenzeit gänzlich finanziert werden.
Anfang Frühling liegt am Nordhang des Stockhorns noch ausserordentlich viel Schnee. Darunter ruhen die Fichtenstämme, die die Forstwartin Corinne Mast am 22. Dezember 2020 gefällt hat. Das bedeutet für die Holzequipe, sich in Geduld zu üben. Zum Glück haben sich die Verantwortlichen der Alpgemeinschaft Bachalp einen langfristigen Zeitplan zurechtgelegt. Dieser wird vorderhand von der Natur und vom Trocknungsprozess des Bauholzes diktiert.
Koordination von Kranführer und Kettensäger
Fast wie in Zeitlupe lässt sich bei der Underen Baachalp verfolgen, wie aus mächtigen Fichten Bretter und Balken werden. Nachdem der grosse Schnee geschmolzen ist, können die Männer mit Traktor und Kranwagen anrücken. Für den Transport sägen sie die Stämme auf die Länge ab, die sie für das neue Dach brauchen. Das bedingt viel Erfahrung, Vertrauen und Fingerspitzengefühl – die Koordination zwischen dem Kranführer und dem Kettensäger muss exakt klappen. Anschliessend zieht der Traktor den vollgeladenen Wagen zum Sägeplatz im Gebiet Steiläger unterhalb der eindrücklichen Stockhorn-Nordwand. Stellenweise ist die Strasse so steil, dass ein zweiter Traktor vorgespannt werden muss.
Poltern und Knebeln
Jetzt folgt das sogenannte Poltern – die Stämme werden gelagert und gesichert, so dass sie nicht talwärts rollen. Ladung um Ladung folgt mit höchster Konzentration. In der Zwischenzeit hat der Säger Christian Stucki mit seinen Leuten die mobile Sägeanlage gleich unterhalb des Holzlagers installiert. Ein Stamm nach dem anderen wird auf die Sägeauflage gerollt, winkelgerecht positioniert und zerschnitten. Jetzt werden die Dachschalungsbretter, Dachlatten und Balken zum Trocknen gelagert, das heisst auf jede Lage Holz kommt ein Knebel, eine querliegende Latte, zu liegen. So kann die Luft durch den Stapel zirkulieren und das Holz langsam und schonend trocknen. Vorübergehend wird hier dann wieder Ruhe einkehren. Das Vieh wird sich wohl etwas über den ungewohnten Anblick wundern, Passanten dürfen sich ob dem fein säuberlich «aufgetischten» Holzlager erfreuen.
Der Baubeginn ist für den Juni 2022 geplant, Fortsetzung folgt.