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Bähnlifäscht der Luftseilbahn Stalden-Staldenried-Gspon VS

Am Pfingstsonntag, 9. Juni 2019, fand in Staldenried im Vispertal das Bähnlifäscht vor gros­ser Walliser Kulisse statt. Die Freude ist gross, kön­nen die 34 bewohn­ten Weiler und der am höch­sten gele­ge­ne Weiler Gspon seit Dezember 2018 wie­der per Luftseilbahn erreicht wer­den. Zum Festakt gehör­te auch die Taufe einer Kabine im Patenschafts-Kleid.

Die Fahrt mit der Luftseilbahn ist spek­ta­ku­lär – sie führt vom Bahnhof Stalden direkt über die tie­fe Schlucht, wo sich die Mattervispa und die Saaservispa ver­ei­nen. Was für die Besucher, die trotz strö­men­dem Regen zahl­reich zum Fest erschie­nen waren, ein spe­zi­el­les oder gar atem­be­rau­ben­des Erlebnis war, gehört für vie­le Einwohner von Staldenried und Gspon zum regel­mäs­si­gen Arbeits- respek­ti­ve Schulweg. Entsprechend zufrie­den waren die Verantwortlichen der Gemeinde, dass die Luftseilbahn nach län­ge­rem Unterbruch wie­der in Betrieb ist. 

Kabine im Patenschafts-Kleid 

Gemeindepräsident Jürgen Brigger drück­te sei­ne Freude über die Wiederinbetriebnahme aus: «Besser ver­bun­den schafft Freude und Freunde.» Mit sei­nen Worten ver­band er den Dank an die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden und ihre Gönnerinnen und Gönner. An die Kosten von rund 21.5 Mio. Franken konn­te die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden 300’000 Franken aus dem Fonds Stephan und Viktoria Schmidheiny bei­tra­gen. Im Gegenzug gestal­te­te die Gemeinde eine Kabine im Patenschafts-Kleid. Diese Kabine wur­de als Überraschung am Bähnlifäscht ent­hüllt. Als Gotte und Götti begin­gen der Präsident, alt Bundesrat Dr. Hans-Rudolf Merz, und Barbla Graf, Geschäftsleiterin, als Vertreterin von Viktoria Schmidheiny, die sich wegen eines Todesfalls in der Familie ent­schul­di­gen muss­te, den Taufakt. Dr. Hans-Rudolf Merz stell­te in sei­ner kur­zen Ansprache fest: «Wir freu­en uns, dass jetzt eine wei­te­re Botschafterin unse­rer Organisation unter­wegs ist, den Solidaritätsgedanken unse­rer Gönnerinnen und Gönner einem brei­ten Publikum bekannt macht und auch zukünf­ti­ge Sympathisanten anspricht.» Die fest­li­che Taufe wur­de durch die ein­hei­mi­schen Tambouren und Pfeiffer begleitet. 

ÖV in luftiger Höhe 

Die erste Sektion bil­det den ein­zi­gen öffent­li­chen Verkehr von Stalden nach Staldenried. Sie dient der Bevölkerung, die dort ganz­jäh­rig wohnt, ins­be­son­de­re auch den Sekundarschülern, die in Stalden zur Schule gehen. Die zwei­te Sektion führt über 830 Höhenmeter steil hin­auf zum Weiler Gspon auf 1893 m ü. M. In Gspon woh­nen ganz­jäh­rig 15 Personen. Bis 1963 gab es hier sogar eine Schule. Die neu­en Kabinen sind für 25 Personen aus­ge­legt, die Bahn kann damit 230 Personen pro Stunde beför­dern. Neben den Einheimischen pro­fi­tie­ren eben­so Gäste von der Bahn. 

Interessantes zu Staldenried und Gspon 

Staldenried liegt auf 1000 bis 1200 m ü. M. in der nie­der­schlags­ärm­sten Region der Schweiz. Nirgends in den Alpen liegt die Baumgrenze höher als hier. In Staldenried hal­ten 15 Nebenerwerbslandwirte etwa 50 Eringerkühe und gut 500 Schwarznasenschafe. Ein wei­te­rer Landwirt melkt in Gspon sei­ne Kühe der Evolène-Rasse. Die Milch gelangt via Seilbahn nach Staldenried und von dort auf der Strasse nach Visperterminen in die Käserei. Auf den Alpen wird Käse und Ziger pro­du­ziert, der direkt vor Ort und im Dorfladen ver­kauft wird. In Gspon befin­det sich übri­gens auch der höchst­ge­le­ge­ne Fussballplatz Europas. Hier fin­det nach 2008 im Jahr 2020 die vier­te Austragung der Bergdorf-EM mit Amateurmannschaften aus zahl­rei­chen euro­päi­schen Ländern statt. Staldenried und Gspon sind Ausgangspunkt und Ziel ver­schie­de­ner kur­zer und mit­tel­lan­ger Wanderungen durch Rebhänge, an Suonen vor­bei und durch Wiesen, Weiden und Arvenwälder. Staldenried ist eben­falls Etappenort des gros­sen Walserweges, der bis nach Italien führt. 

Wandertipps fin­den Sie unter:
www.staldenried-gspon.ch/wandern/

Ein Besuch die­ser rei­zen­den Gegend lohnt sich.