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Jahresversammlung vom 26. April 2019

«Ihre Unterstützung ist Ausdruck geleb­ter Solidarität.»
Über 23.5 Mio. Franken für die Berggemeinden. 

Rund 500 Besucher – Vertreter von Kantonsregierungen, Städten, Gemeinden, Stiftungen, Institutionen sowie pri­va­te Gönnerinnen und Gönner – konn­te der Präsident, alt Bundesrat Dr. Hans-Rudolf Merz, in Zürich-Oerlikon begrüs­sen. Die Versammlung wähl­te Ständerat Werner Luginbühl als neu­es Mitglied in den Vorstand. 

Einen erfreu­li­chen Rückblick prä­sen­tier­te der Präsident, alt Bundesrat Dr. Hans-Rudolf Merz. Mit über 23.5 Mio. Franken liegt der Ertrag rund eine hal­be Million über dem Ergebnis des Vorjahres. Der Präsident wies auf die Bedeutung der Spenden für die Aufgaben der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden hin: «Die Gönnerinnen und Gönner sind nach wie vor bereit, Beiträge für die Bergregionen zu spen­den. Das geschieht mit gros­sem Bedacht. Dabei wol­len die Gönner wis­sen, wohin die Gelder flies­sen und was sie bewir­ken. Das ist ihr Recht und dar­aus ent­steht unse­re Verpflichtung, Transparenz über alle Geschäfte aufzuzeigen.»

Erfreuliche Jahresrechnung und über 10’000 ehren­amt­lich gelei­ste­te Stunden

Geschäftsleiterin Barbla Graf erläu­ter­te die Jahresrechnung. Von den 23.5 Mio. Franken flos­sen rund 20.8 Mio. Franken in Projekte: Allgemeine Infrastruktur 8.6 Mio. Franken, davon allein für Wasserprojekte 4.6 Mio. Franken, Verbauungen und Behebung von Elementarschäden 2.8 Mio. Franken, Schul- und Gesundheitswesen 3.4 Mio. Franken, Landwirtschaft 4.5 Mio. Franken, Forstwirtschaft 985’000 Franken, Kultur und Diverses 540’000 Franken. Rund 390 Projekte wur­den geprüft. Dabei lei­ste­ten die Vorstandsmitglieder und Experten über 11’700 Stunden ehren­amt­lich. Barbla Graf wies bei die­ser Gelegenheit auf die Stärken der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden hin: Die Spenden flies­sen ohne Abzug in die Projekte, die Gönnerinnen und Gönner kön­nen die Arbeiten vor Ort besich­ti­gen und der rege Kontakt zu den Gemeinden und ihren Vertretern ist die Grundlage für das lang­an­dau­ern­de Vertrauensverhältnis. 

Ständerat Werner Luginbühl neu im Vorstand

Als neu­es Vorstandsmitglied wähl­te die Versammlung Ständerat Werner Luginbühl. Der Berner begann sei­nen Werdegang in einem Ingenieurbüro, setz­te ihn als Geschäftsführer der Organisation «Bergregion Thun» fort und war spä­ter in der Versicherungsbranche tätig. Politisch mün­de­te sei­ne Karriere in den Regierungsrat des Kantons Bern und seit 2007 als des­sen Vertreter in den Ständerat. 

Die Kontrollstelle – Dr. Guido Kümin, Robert Zuberbühler und Christine Beetschen – wur­de ein­stim­mig wie­der­ge­wählt, eben­so die Revisionsstelle Ernst & Young Ltd. 

Intermezzo der Kinder von Pfäfers

Die Gesangseinlage lie­fer­te der Kinderchor Pfäfers. Die über 40 Schülerinnen und Schüler der 3. bis 6. Klasse unter der Leitung von Guido Lavarini und beglei­tet von Aaron Bösch begei­ster­ten mit ihren herz­haft vor­ge­tra­ge­nen tra­di­tio­nel­len und moder­nen Schweizer Liedern. 

Dank und Rückmeldungen

Eine gan­ze Reihe von Rednern hat­te sich gemel­det, um den Dank ihrer Regionen zu überbringen. 

Der St. Galler Regierungspräsident Stefan Kölliker zeig­te sich nach der Darbietung der Kinder von Pfäfers zufrie­den dar­über, dass der Kanton die Erhaltung der dor­ti­gen Schule unter­stützt hat­te und sich jetzt ein der­art erfreu­li­ches Resultat prä­sen­tiert. In Bezug auf den Kanton blick­te er auf ein schwie­ri­ges Jahr zurück und wies dar­auf hin, dass sich, auch als Folge der kli­ma­ti­schen Veränderungen, die Probleme in Zukunft ver­schär­fen wer­den. «Wir sind auf Experten ange­wie­sen, und die Unterstützung der Patenschaft wird für uns an Wichtigkeit zuneh­men.» Er zeig­te sich erfreut dar­über, dass sich auch die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden offen für Entwicklungen aller Art zeigt, ins­be­son­de­re der neu geschaf­fe­ne IT-Ausbildungsfonds ist ein posi­ti­ves Signal für die Berggemeinden. 

Marianne Lienhard, Landesstatthalter und Vorsteherin des Departements Volkswirtschaft und Inneres von Glarus, rich­te­te ihren Dank an die Geschäftsstelle und an den Vorstand für die gute Zusammenarbeit und an die Gönnerinnen und Gönner: «Sie sind ein wich­ti­ger Beitrag an den Föderalismus.» 

Der Urner Regierungsrat Urban Camenzind äus­ser­te sich besorgt dar­über, wie die Klimaveränderung die Verletzlichkeit von Kulturen und Wasserversorgungen zuta­ge bringt. Auch er beton­te, wie wich­tig der Zusammenhalt und die Unterstützung sind: «Unsere Hoffnung und Zuversicht stirbt nicht.» 

Evi Allemann, Regierungsrätin Kanton Bern, schil­der­te ihre posi­ti­ven Gefühle, die die Berge ver­mit­teln. Aber sie beton­te, dass das Leben im Berggebiet kei­ne Postkartenidylle, son­dern hart und vol­ler Herausforderungen ist. «Der Kanton Bern will die regio­na­le Vielfalt im länd­li­chen Raum pfle­gen, und die Patenschaft unter­stützt ihn dabei», hielt sie fest. 

Auch der Bündner Vize-Regierungsratspräsident Christian Rathgeb erwähn­te den Einfluss des Klimawandels und stell­te fest, dass das Leben im Berggebiet Anpassungen braucht. Das Beispiel von Bondo habe gezeigt, dass dabei Unterstützung nötig ist, und er bedank­te sich bei der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden dafür, dass sie eine posi­ti­ve Motivation aus­lö­se und mit­hel­fe, dass die Gebiete lebens­wert blei­ben und wirt­schaft­lich wei­ter­kom­men. «Ihre Unterstützung ist kei­ne Selbstverständlichkeit, son­dern Ausdruck geleb­ter Solidarität.» 

Charles Juillard, Staatsrat im Kanton Jura, bedank­te sich im Namen der zahl­rei­chen Gemeinden, die in ihren Bemühungen, attrak­ti­ver zu wer­den und Familien anzu­zie­hen, die Unterstützung der Gönnerinnen und Gönner genies­sen. «Ohne Ihre Unterstützung könn­ten wir vie­le wich­ti­ge Projekte nicht realisieren.» 

Der Wolfenschiesser Gemeinderat Seppi Durrer zeich­ne­te ein leben­di­ges Bild sei­ner Gemeinde und über­brach­te mit sei­nem Dank auch die besten Wünsche für die Zukunft aller Gemeinden, denen es finan­zi­ell weni­ger gut geht. Victor Peer, Gemeindepräsident von Valsot, beton­te, dass man auf dem Weg sei, zahl­rei­che Probleme zu lösen, dabei aber auf Zusammenarbeit und Unterstützung ange­wie­sen sei. «Seit vie­len Jahren dür­fen wir dabei auf die Hilfe der Patenschaft zäh­len, für Schutzbauten und Infrastrukturprojekte, aber auch zum Beispiel für das Bildungsinstitut für unse­re Jungen.» Und schliess­lich schil­der­te Stefan Darnuzer, Gemeindevorstand von Klosters-Serneus, ein­drück­lich, wie er die Unwetterschäden erlebt hat­te. Die Bewältigung der Wiederaufbauarbeiten neben den übri­gen Aufgaben habe auch die Region zusam­men­rücken las­sen. Er dank­te der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden für die gross­ar­ti­ge und kon­struk­ti­ve Zusammenarbeit. 

Klima und Berggemeinden

Im Anschluss an die ordent­li­chen Traktanden refe­rier­te Prof. Dr. Reto Knutti zum Thema «Klimaprognosen und deren Auswirkungen auf die Berggemeinden». Professor Knutti forscht am Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich zu den Veränderungen im Klimasystem durch Treibhausgase sowie die Weiterentwicklung, Bewertung und Anwendung von Klimamodellen. Sein Fazit, basie­rend auf den erfass­ten Daten lau­tet: «Die Erwärmung ist ein­deu­tig, der mensch­li­che Einfluss auf das Klima ist klar.» Die Auswirkungen für die Schweiz sind trocke­ne Sommer, hef­ti­ge Niederschläge, mehr Hitzetage und schnee­ar­me Winter. Die Bergregionen sind davon beson­ders stark betrof­fen. Zusammenfassend sagt er: «Wir haben wenig Zeit zu ent­schei­den, aber unser Handeln wird die Welt über Jahrhunderte prä­gen. Die momen­ta­nen Zusagen bezüg­lich Klimaziele sind unge­nü­gend. Nichts tun kostet lang­fri­stig mehr. Der Schweiz kommt eine Vorreiterrolle zu – wir kön­nen die Zukunft gestalten.» 

St. Gallens kuli­na­ri­sche Seite

Den anschlies­sen­den Apéro offe­rier­te der Kanton St. Gallen und wur­de orga­ni­siert von der Gemeinde Pfäfers. Die Köstlichkeiten mun­de­ten vor­züg­lich, und die leb­haf­ten Gespräche mit Bekannten und Freunden aus dem gan­zen Land gaben der Versammlung einen wür­di­gen Abschluss.