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Freiwilligeneinsatz in Romoos LU

Am 13. und 14. September 2018 lei­ste­ten Angestellte der Gemeinde Wettingen einen beherz­ten Freiwilligeneinsatz in Romoos im Entlebuch. Rund 150 Mitarbeitende aller Abteilungen – vom Werkhof über das Sportzentrum, die Sozialbehörden, das Steueramt, den Personaldienst – erle­dig­ten an zwei Tagen zahl­rei­che Arbeiten unter Anleitung von Romooser Bauern. Vermittelt wur­de der Einsatz durch unse­re Geschäftsstelle.

In Wettingen läu­te­ten am 13. September zahl­rei­che Wecker in aller Herrgottsfrühe. Um die acht­zig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aus­ge­rü­stet mit gutem Schuhwerk und wet­ter­fe­ster Kleidung, mach­ten sich im Car und in meh­re­ren Zivilschutz-Fahrzeugen auf den Weg nach Romoos. Bereits gegen acht Uhr tra­fen sie dort erwar­tungs­voll ein. 

Vielfältiges Arbeitsprogramm

Das Organisationskomitee unter der Leitung des Gemeindepräsidenten Roland Kuster hat­te mit den Vertretern von Romoos, ange­führt vom Gemeindepräsidenten Willi Pfulg, ein reich­hal­ti­ges Arbeitsprogramm zusam­men­ge­stellt. Vierzehn Arbeitsgruppen wur­den an ihre Einsatzorte in der weit­läu­fi­gen Gemeinde gefah­ren. Aufschichten von Holzkohlemeilern, Ausholzen von Waldrändern, Entbuschen von Weiden, Pflanzen von Jungbäumen und Erstellen von Wanderwegen stan­den auf dem Programm. Eine wei­te­re Gruppe küm­mer­te sich mit dem Zivilschutz um die Verpflegung. Am Abend des ersten Tages fuhr ein Teil der Mitarbeitenden zurück, dafür rück­ten unge­fähr sieb­zig wei­te­re Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. So war auch der Verwaltungsbetrieb in Wettingen gewährleistet. 

Werkhof trifft Steueramt

Roland Kuster leg­te bei der Planung des zwei­tä­gi­gen Programms nicht nur Wert auf sinn­vol­le Arbeiten und die Sicherheit der Mitarbeitenden, son­dern auch auf die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusammensetzung der Arbeitsgruppen. Angehörige unter­schied­li­cher Abteilungen, vom Werkhof über das Sportzentrum, die Sozialbehörden, das Steueramt, den Personaldienst, fan­den sich in den Teams – Leute, die sich vor­her kaum je begeg­net waren, obwohl sie zum Teil seit vie­len Jahren bei der Gemeinde tätig sind. «Es kann doch nicht sein, dass unse­re 250 Mitarbeitenden bloss ihre eige­ne Abteilung ken­nen», erklär­te Roland Kuster sei­nen Beweggrund für die Aktion. So kam es, dass der Polizist mit der Informatikerin oder der Sozialarbeiter mit der Sekretärin zusam­men Douglasbäume setz­te. Das wur­de auch geschätzt: «Raus aus dem Büro, das ist eine will­kom­me­ne Abwechslung zu den sonst täg­li­chen Zahlen», hiess es. Dass man mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kam und eini­ges über die ande­ren Bereiche der Verwaltung erfuhr, war eine Bereicherung. Auch die Bauern zeig­ten sich hoch­er­freut über die will­kom­me­ne Hilfe. Die kur­zen Begegnungen wur­den inten­siv genutzt und da oder dort gar Adressen ausgetauscht. 

Flexibel und unkompliziert

Für die mei­sten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war der kör­per­li­che Einsatz im durch­wegs stei­len Gelände unge­wohnt. Doch auch dies stiess auf posi­ti­ves Echo – auf das Fitnesstraining konn­te man an die­sen bei­den Tagen ver­zich­ten. Als fast pünkt­lich zum Mittagessen, das im Feld ange­lie­fert wur­de, der Regen ein­setz­te, ver­schob man sich kur­zer­hand in die Küche des gast­ge­ben­den Bauern. «Wir sind fle­xi­bel und unkom­pli­ziert», war die Reaktion. Dass die Kleider schmut­zig, die Arme ver­kratzt und das Gesicht ver­schwitzt waren, schien nie­man­den zu stö­ren: «Wenn auch die Arbeiten unge­wohnt sind, ist es doch toll zu sehen, was wir hier ver­rich­ten kön­nen», mein­te eine müde, aber zufrie­de­ne Mitarbeiterin. Am Abend traf man sich im Festzelt mit den Gastgebern zu einem gemein­sa­men Nachtessen. Das gemüt­li­che Zusammensein wur­de durch urchige Alphornklänge, ras­si­ge Schwyzerörgelitänze und einen laut­star­ken Auftritt der Trychler auf­ge­lockert. Dabei wur­den bestehen­de Freundschaften ver­tieft und neue geknüpft. 

Eine neue Gegend kennengelernt

Obwohl Romoos nicht weit von Wettingen ent­fernt ist, hat­te kaum jemand die Gegend am Napf wirk­lich gekannt – Militärdienstleistende aus­ge­nom­men. Die Begegnung mit den Einheimischen und der zer­furch­ten Landschaft – zu Recht trägt die Gemeinde den Namen «Centovalli des Kantons Luzern» – war für alle ein Gewinn. Roland Kuster zieht eine durch­wegs posi­ti­ve Bilanz: «Romoos hat uns mit offe­nen Armen emp­fan­gen. Es bot uns ein geo­gra­fi­sches und ein phy­si­sches Erlebnis. Nach die­sem Einsatz hof­fe ich, dass wir wie­der ein­mal gemein­sam etwas rea­li­sie­ren und dazu erneut unse­re Leute moti­vie­ren kön­nen.» Auch der Romooser Gemeinderat war des Lobes voll und bedach­te die fleis­si­gen Helferinnen und Helfer mit einem Erinnerungspräsent. Willi Pfulg ist sehr zufrie­den, dass er sei­ne Gemeinde mit ihren Menschen, der Landschaft und auch den Herausforderungen den inter­es­sier­ten Gästen nahe­brin­gen konn­te. «Die Romooser Bevölkerung darf durch die­se Hilfeleistungen viel pro­fi­tie­ren. Gleichzeitig kön­nen wir zur Gemeinde Wettingen gute Kontakte knüp­fen und ihre Mitarbeitenden ler­nen unse­re Gegend bes­ser ken­nen. Die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden ist eine sehr wich­ti­ge Organisation, die unse­re Bevölkerung bei vie­len Projekten wie zum Beispiel der Wasserversorgung oder im Strassenbau finan­zi­ell unter­stützt. Dafür sind wir sehr dankbar.» 

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Das mei­nen zwei Wettinger Freiwillige: 

Christine Gisler, Personalleiterin

«Ich fin­de die­sen Einsatz eine gute Sache. Es war eine gros­se logi­sti­sche Herausforderung, die wir aber mit der Unterstützung des Zivilschutzes gut gemei­stert haben. Dass unse­re Gemeinde den Romooser Bauern zur Hand gehen kann, ist super, genau­so wie die abtei­lungs­über­grei­fen­de Teambildung. Diese trägt zum inter­nen Zusammenhalt bei. Die Romooser haben uns sehr gut auf­ge­nom­men. Ich wür­de einen sol­chen Einsatz sofort wie­der machen. 

Marius Anklin, Forstwart

«Dieser Einsatz ist eine ganz gelun­ge­ne Sache. Nicht alle Beteiligten sind die Berge so gewohnt wie ich. Durch die Teambildung lernt man die Leute aus ande­ren Abteilungen ken­nen. Das gemein­sa­me Arbeiten gibt einen beson­de­ren Zusammenhalt. Ich habe zwei sehr gute Gruppen lei­ten dür­fen. Das Wetter hat sehr gut mit­ge­macht. Wir wur­den von Romoos äus­serst gast­freund­lich auf­ge­nom­men. Projekte wie die­ses machen mir gros­se Freude.»